Wer immer noch glaubt, dass „Topwater Lures“ eine Erfindung der Gegenwart sind, dem sei dieser Blogbeitrag empfohlen.
Schon vor 100 Jahren hatte DAM in Berlin Kunstköder für die Oberfläche im Programm. Hier der Propellerwobber „Monarch“, den Markus Schober mit einem Konvolut anderer uralter Köder erwerben konnte.
Pate für den Monarch standen eindeutig die Holzköder der amerikanischen Firma Pflueger. In der Neuen Welt wurden schon 1901 die ersten Propeller-Wobbler zum Angeln auf Musky und Schwarzbarsch auf den Markt gebracht, etwa auch der „Monarch Minnow“ von Pflueger. Beim Design und auch beim Namen hat sich DAM einfach bedient, damals nahm man das noch nicht so genau. DAM hat aber nicht nur abgekupfert. Die Berliner hatten damals einen speziellen Zelluloid-Lack für Holzwobbler entwickelt, der diese Köder deutlich robuster als seine amerikanischen Vorbilder machte.
Der hier gezeigte Köder hat die Lackierung „F“ (Buntgefleckt). Abgebildet ist er in DAM-Katalogen der 1930er Jahre. Damals wurde das Baitcasting mit Multirollen, Holzwobblern und kurzen Ruten mit Triggergriff in Deutschland unter wohlhabenderen Anglern sehr populär. DAM hatte ein riesiges Sortiment dieser kunstvoll lackierten Köder im Programm, darunter den legendären Vampir, die Pinguin-Wobbler, oder das Modell „Novum“.
Gerade aktuell werden langsam sinkende Propellerwobbler als sogenannte „Spybaits“ wieder populär, zahlreiche japanische und amerikanische Firmen haben gerade mittelgroße schlanke Wobbler mit Propeller herausgebracht. In der Angelwelt gibt es eigentlich kaum wirkliche Neuheiten, die nicht schon vor 100 Jahren in Katalogen zu finden sind.
Wer hat weitere schöne DAM-Wobbler in der Sammlung? Infos an thomas.kalweit@paulparey.de