Am Brockmerland darf mit einer Friedfisch- und einer Raubfischrute geangelt werden. |
Die Samtgemeinde Brookmerland im Nordwesten Ostfrieslands ist ein 1969 gegründeter Kommunalverband mehrerer kleiner Gemeinden. Und ein Eldorado für Angler.
02/2000
Von Dieter Schröder
Eine der bekanntesten Gemeinden des Kommunalverbandes ist Marienhafe, denn hier soll sich im 14. Jahrhundert im Turm der Kirche der Seeräuber Klaus Störtebeker versteckt gehalten haben. Ein Denkmal auf dem Marktplatz erinnert noch heute an den Freibeuter.
Zwar ist das Meer heute durch Landgewinnung weiter von Marienhafe entfernt als dazumal, doch Gewässer gibt es zur Genüge – und somit reichlich Angelmöglichkeiten. Schließlich stammt der Name Brookmerland von Broecmara, und dies heißt, frei übersetzt, etwa sumpfiges, mooriges, feuchtes, von Wasserläufen durchfurchtes Land. Alle Gewässer im Brookmerland werden vom Bezirksfischereiverband für Ostfriesland bewirtschaftet und können mit einer Angelkarte befischt werden. Beginnen wir mit der Abelitz, einem Moorfluß, welcher in Marienhafe seinen Ursprung hat und durch Upgant Schott Richtung Altes Greetsieler Sieltief fließt.
Ob Stipp- oder Raubfischangler, hier kommt jeder auf seine Kosten. Hechtanglern ist der Bereich unterhalb von Upgant zu empfehlen, und in der Mündung zum Sieltief lassen sich gute Zander fangen. Aale gibt es im gesamten Flussbereich, selbst im relativ flachen Wasser im Norden von Marienhafe. An Friedfischen kommen Brassen, Güstern, Rotaugen, Rotfedern, Alande sowie Karpfen und Schleien vor. Ebenfalls zahlreich vertreten sind Barsche, oft allerdings in kleineren Größen.
Die genannten Arten kommen außerdem in den Tiefs der Region wie etwa dem Störtebeker- oder dem Van-Hove-Tief, welche sich westlich des Ortes befinden, vor. Nahe der Ortsumgehung von Marienhafe liegt der vier Hektar große Tjücher-Moorthun-Kolk, ein Baggersee. Hier finden sich überwiegend Karpfenangler ein, welche Moosrücken in Gewichten von mehr als zehn Pfund an den Haken bekommen können. Aber auch 90er Hechte und gute Zander werden gefangen. Die Aale sind teilweise armdick, und Stipper erbeuten reichlich Rotaugen und Brassen.
Außer den genannten Gewässern dürfen mit dem Erlaubnisschein des BVO rund 120 weitere Tiefs, Kanäle und Seen beangelt werden. Aber auch ein Ausflug zum Hochseefischen, zum Beispiel ab Norddeich, bietet sich an, denn Marienhafe liegt nur 15 Kilometer von der Nordseeküste entfernt.
Foto: Verfasser
Kasten: