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DAM Leuchtfisch

1892
Aufwändig hergestellter Tunkfisch aus Blei mit ausgesparten Rippen, in die Leuchtfarbe gestrichen wurde, die wir von Uhrenziffern kennen.

Heute möchte ich mal wieder einen alten DAM-Köder vorstellen: den „Leuchtfisch No. 5585“ aus dem Katalog von 1936. Ein Köder, der nur mit Vorsicht zu behandeln ist!

In der Beschreibung heißt es dazu: „DAM-Leuchtfisch für Tag- und Nachtangelei. Ein besonders in Schweden sehr gangbares und fängiges Modell. Die aufgetragene echte Leuchtfarbe hat eine 8jährige Lebensdauer. Sehr beliebter Tunkfisch.“

Der 65 mm lange und 15g schwere Köder leuchtet übrigens immer noch nach, nach fast 100 Jahren! Achtung! Leuchtfarben wurden früher mit radioaktiven Salzen von Radium und Tritium angereichert. Die Strahlung regte dann eine fluoreszierende Substanz zum Leuchten an. Der Köder ist also mit großer Vorsicht zu genießen. Allerdings ist eine mögliche Strahlung nach 100 Jahren nur noch gering und wird bereits durch dünnes Papier oder eine Folie komplett abgeschirmt. Händewaschen ist aber nach Kontakt trotzdem dringend anzuraten. Auch eine gut verschlossene Lagerung außerhalb des Wohnbereichs.

Wer hat weitere alte DAM-Köder? Fotos bitte an thomas.kalweit@paulparey.de

Link-Tipp: Wer erfand die Leuchtpose?

Der Tunkfisch findet sich im DAM-Katalog von 1936. Wurde er in Schweden hergestellt und von DAM zugekauft?
Auch die Rückseite des Köders war früher einmal reichlich mit Leuchtfarbe bestrichen. Sie schimmert immer noch im Dunkeln.
Die obere Öse ist seltsam und für einen Wirbel oder Sprengring kaum geeignet.
Die Rippen sind noch dick mit Leuchtpaste gefüllt.

Anmerkung vom 4. Februar 2022:

Sören Fietz schrieb per Mail: „Moin Thomas, bis in die 1960er Jahre wurde von der DAM wahrscheinlich nur radiumhaltige Farbe verwendet (vgl. auch Werbung der DAM). Ich habe einmal einen Impulszähler, keinen Geigerzähler, an eine DAM-Leuchtpose gehalten, die gezählten Impulse waren erheblich, deshalb sammle überhaupt keine Artikel mit Leuchtfarbe. Es wurde damals leider Radium-226 mit einer Halbwertszeit von ca. 1600 Jahren (!) verwendet. Radium-226 strahlt nur wenige Zentimeter weit und lässt sich leicht abschirmen, z. B. mit Papier oder Folie. Wer aber viel Radium-226, z. B. durch fehlendes Hände waschen, inkorporiert, kann seiner Gesundheit schaden. Ein weiteres Problem sind die Zerfallsprodukte Radon-222 (gasförmig) und Polonium-210, die sich im gesamten Haushalt verteilen, bei großen Sammlungen könnte die Belastung zu hoch sein. Viele Uhrmacher nehmen keine Uhren mit radiumhaltiger Leuchtmasse mehr an, dort ist die Menge der Leuchtmasse viel geringer als bei Posen oder diesem Köder. Das deutsche BfS und das schweizerische BAG geben Informationen zu Uhren mit radiumhaltiger Leuchtfarbe. Viele Grüße Sören“

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