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Bass-Wobbler von DAM

1838
Vorkriegswobbler in Topzustand. Charakteristisch sind die geknickte Tauchschaufel und die Metall-Heckflosse. Man beachte auch die Drillingsmontierung. Bilder: Jan Wolter

Jan Wolter hat wieder großes Sammlerglück gehabt und einen tollen Wobbler erwischt. Er ist sich fast 100-prozentig sicher, dass es sich dabei um ein altes DAM-Modell handelt.

Er schrieb uns per Mail: „Hallo Thomas, ich hatte dir ja schon verraten, dass ich etwas Interessantes im Netz ergattern konnte. Nach Austausch mit anderen Sammlern wurde der Köder schnell überführt. Es handelt sich um einen DAM ,,Bass“ Glasaugenwobbler. Abgebildet ist er zum Beispiel im 1925er DAM-Katalog. Vielleicht hat ein anderer Sammler noch mehr Infos zu dem DAM Bass. Anbei ein paar Fotos fürs Blog. Beste Grüße Jan“

Hallo Jan, ein wirklich tolles Teil! Du hattest ja bereits von anderen Sammlern erfahren, dass es da einen fast baugleichen amerikanischen Köder gibt, den Creek Chub Wiggle Fish von 1925. Der hat aber eine minimal andere Kopfform, die Drillinge sind in den typischen Metalltöpfen („cups“) montiert, auch ist die Tauchschaufel in der Regel mit „C.C.B & CO“ gemarkt. Auch hattest Du von einem Sammler in Schweden erfahren, dass es offenbar auch einen sehr ähnlichen Wobbler aus diesem Land gegeben hat (viele ähnliche Köder gab es ja auch von Spinax).

Roter Punkt als Bestimmungshilfe

Interessant fand ich die Information von Dir, dass man die Wobbler von DAM offenbar an einem roten Punkt unter dem Kopf erkennen kann. Der Farbpunkt verdeckt beim Bass und Pikie den Kopf des Nagels, mit dem die Tauschaufel befestigt ist. Das war mir komplett neu. Es war Dir auch bereits aufgefallen, dass der Bass von DAM in den 1920er Jahren in der Mitte am Gelenk anders geformt war als Ende der 1930er Jahre, da unterscheiden sich die Katalogabbildungen (diese Veränderung ist auch beim DAM Vampir zu beobachten). Entweder wurde der Köder hier von DAM verbessert oder die Veränderung hatte einen anderen Grund. Es gibt die Theorie, dass DAM die früheren Ausführungen in den USA zugekauft haben könnte, die späteren Wobbler wurden dann selbst hergestellt. Im Katalog von 1929 heißt es ja, dass die ersten Fabrikate aus Amerika kamen und man sich neuerdings mit der Herstellung eigener Modelle beschäftigt. In den DAM-Katalogen ist leider nie die Montage der Drillinge zu erkennen, die ja bei Deinem Wobbler nicht die verbesserte Montage von DAM aufweisen (Kombination aus cup und Drahtbügel). Sicher kann ein Wobblerexperte uns bei der sicheren Bestimmung des Köders weiterhelfen! Beste Grüße Thomas

Infos, Fragen und Anregungen bitte an thomas.kalweit@paulparey.de

In der Nahansicht sind die Glasaugen besonders gut zu bestaunen.
Die Tauchschaufel ist ungemarkt.
Der rote Punkt unter dem Kopf soll ein Hinweis auf DAM als Hersteller sein. Der Farbtupfer verdeckt den Kopf des kleinen Nagels, der die Tauschschaufel hält.
Diese robusten vernickelten Drillinge finden wir auch bei anderen DAM-Wobblern.
Der Wobbler-Körper ist ohne Schaufel und Flosse ca. 11 cm lang, wie im Katalog angegeben.
Der "Bass" von DAM im Katalog von 1929.
Man beachte das kleine Unterlegscheibchen am vorderen Wirbel, das auch bei Jans Köder zu finden ist.
Auch hier finden wir das kleine Unterlegscheibchen. Bei den Creek Chub Originalen ist es ebenfalls vorhanden.
Obwohl das Dekor eindeutig einen gestreiften Barsch imitiert, wird im Katalog von "bewegliche Schlei" gesprochen.
Im DAM-Katalog von 1936 ändert sich die Bauweise. Die beiden Glieder greifen nun eng ineinander.

Anmerkung vom 28. Juni 2023:

Henrik Jacobsson aus Schweden hat uns Fotos von einem DAM Bass-Wobbler und einem Pikie geschickt, bei denen eindeutig der kleine Nagel unter dem Kopf zu erkennen ist, der dann mit einem roten Farbtupfer im DAM-Werk überdeckt wurde. Laut Henrik können so eindeutig DAM-Wobbler von ihren amerikanischen Vorbildern unterschieden werden.

Bei diesem DAM Bass ist gut der Drahtstift unter dem roten Punkt zu erkennen.
Auch dieser stark gefischte DAM Pikie besitzt den Pin unter der Tauschaufel, die Farbe darüber fehlt leider. Bilder: H. Jacobsson
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