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Auszeichnung für Gewässerschutz im Westerwald

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Manfred Fetthauer, erster Vorsitzender der ARGE Nister/Obere Wied e.V., beim Aussetzen junger Lachse in der Nister. Foto: S. Tannenberg

Am Weltwassertag, dem 22. März, wurde der Gewässerschutzverein ARGE Nister/Obere Wied e.V. für sein besonderes Engagement zum Schutz der Biodiversität in der Nister mit dem Gewässerentwicklungspreis der Deutschen Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall (DWA) ausgezeichnet.

Unterstützt wird der Verein durch eine Reihe wissenschaftlicher Forschungsprojekte der Universität Koblenz. Gemeinsam mit der Universität Koblenz und weiteren Partnern kämpft der Verein unter anderem intensiv für die Erhaltung bedrohter Arten wie Bachmuschel, Lachs und Barbe.

Kampf gegen Algenmassenentwicklung

„Obwohl die Nister schon in den 70iger Jahren ausgebaut und damit stark verändert wurde, begannen die richtigen Probleme erst in den späten 90-igern. Das Ökosystem drohte umzukippen, da Algenmassenentwicklungen die Lebensbedingungen für alle Gewässerbewohner dramatisch verschlechterten. Seit dem kämpfen wir für die Nister und sind bisher viele kleine und größere Schritte vorangekommen – in den letzten fünf Jahren mit intensiver Unterstützung der Wissenschaft. Das hilft enorm, denn im Gewässerschutz hängt alles mit allem zusammen.“ sagt Manfred Fetthauer, erster Vorsitzender des ARGE Nister/Obere Wied. e.V.

Zeichen der Gesundung: Flutender Hahnenfuß auf dem kiesigen Gewässerbett der Nister. Foto: S. Tannenberg

Nasen und Döbel verbessern Gewässerqualität

Forscher der Universität Koblenz konnten nachweisen, dass gesunde Fischbestände, insbesondere die Arten Nase und Döbel die Gewässerqualität deutlich verbessern können. Umgekehrt zeigte sich, dass die immer weiter steigenden Bestände fischfressender Vögel, wie Kormoran und Co, es den Fischen schwer machen.

Kormoran macht es den Fischen schwer

„Besonders im Winter werden die Fischbestände von ihren natürlichen Räubern momentan übernutzt. Aber auch die Folgen des Klimawandels wirken sich negativ auf die Gewässerqualität aus. In Zukunft muss beim Gewässerschutz also neben Verbau und Nährstoffeinträgen aus Landwirtschaft und Kläranlagen auch der erhöhte Fraßdruck auf Fische und die Klimawandelfolgen bedacht werden, um den ökologischen Zustand der Nister weiter zu verbessern. Nur so sind auch die engagierten Ziele der EU zu erreichen, Biodiversität und Ökosystemdienstleistungen der Gewässer wie zum Beispiel die Selbstreinigungskraft zu erhalten.“, berichtet PD Dr. Carola Winkelmann, Leiterin der AG Fließgewässerökologie an der Universität Koblenz.

Die Forschung im Bereich Fließgewässerökologie an der Universität Koblenz beschäftigt sich seit Jahren mit einer Vielzahl von Aspekten rund um die Nahrungsnetze in Fließgewässern. Zusätzlich baut die Universität Koblenz aktuell ihr Lehrangebot im Bereich Gewässerkunde aus. In Kooperation mit der Bundesanstalt für Gewässerkunde und der Hochschule Koblenz ist der Aufbau eines neuen Studiengangs Gewässerkunde und Wasserwirtschaft in Vorbereitung. Dieser soll bereits zum Wintersemester 2023/24 starten und auf einzigartige Weise wissenschaftliche Forschung aus der Biologie und der Chemie, mit ingenieurwissenschaftlich Expertise sowie behördlichem Richtlinien- und Regulationswissen zusammenbringen.

-Pressemitteilung Universität Koblenz-

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