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Anglermüll erforscht: Gloria Denfeld gewinnt DAFV-Förderpreis

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Gloria Denfeld hat in ihrer Masterarbeit herausgefunden, dass der Mülleintrag durch Meeresangler vergleichsweise gering ist.

„Motivation und Einstellung der marinen Freizeitfischerei zum Thema Meeresmüll an der deutschen Ostsee“, so der Titel der Masterarbeit von Landschaftsökologin Gloria Denfeld.

„Das Thema Meeresmüll ist ein aktuelles und globales Umweltproblem. Der Einfluss der Freizeitfischerei auf Marine Ökosysteme ist noch recht unbekannt. Ich wollte mehr wissen über Mülleintragsquellen und den Einfluss der Angler“, sagt die ehemalige Studentin der Universität Greifswald. Am Thünen Institut für Ostseefischerei in Rostock ergab sich die Möglichkeit, das Thema etwas näher unter die Lupe zu nehmen.

Mülleintrag durch Angler relativ gering

Neben dem Ziel, einen Überblick über die Menge und Zusammensetzung der auf die marinen Freizeitfischerei in der Ostsee zurückzuführenden Verluste von Angelzubehör zu erstellen, hat Frau Denfeld die räumliche Verteilung der Meeresangler entlang der deutschen Ostseeküste untersucht. Außerdem wurde im Rahmen eines Langzeit-Monitorings eine Vor-Ort-Befragung mit Anglern sowie ein Unterwasser-Monitoring in Bezug auf verlorenes Angelzubehör durchgeführt. Um individuelles Verhalten und Einstellungen zum Thema Meeresmüll zu untersuchen, wurde eine Telefonumfrage mit über 200 Meeresangler durchgeführt.

Die Ergebnisse zeigen, dass beim Meeresangeln Angelzubehör abreißen und verloren gehen kann und es somit zum Mülleintrag kommen kann, wobei die Menge an verlorenem Angelzubehör je Angler und Angeltag insgesamt relativ gering ist.

Angler haben ein ausgeprägtes Umweltbewusstsein

Meeresmüll wurde von der Mehrheit der befragten Meeresangler als eines der wichtigsten Umweltprobleme bewertet und sie schätzen verlorenes oder abgerissenes Angelzubehör als umweltrelevantes Problem ein. Der Großteil der befragten Angler gab an, dass für sie, das Naturerlebnis und Erholung im Vordergrund stehen. Diese Motivation der Angler kann als Bereitschaft und Offenheit von Managementmaßnahmen zur Reduzierung von Meeresmüll angesehen werden.

Aus Sicht des DAFV ist die Arbeit von Denfeld ein weiterer Nachweis dafür, dass Angeln zurecht von vielen Ländern der Welt als „High value – low-Impact“, (Hohe Wertschöpfung – geringe negative Einflüsse) Aktivität angesehen und entsprechend gefördert wird. „Da gibt es in Deutschland noch viel Luft nach oben. Wir freuen uns über die Arbeit von Frau Denfeld und werden die Ergebnisse für die Überzeugungsarbeit gegenüber Politik und Gesellschaft nutzen.“, so Dr. Christel Happach-Kasan.

Gloria Denfeld verteidigte im März 2019 erfolgreich ihre Arbeit und ist seitdem als Landschaftsökologin im Planungsbüro UmweltPlan in Stralsund angestellt.

Bisherige Preisträger

Philip Czapla, IGB, gekürt 2018

Dr. Simon Weltersbach, Thünen Institut Rostock, gekürt 2019

Auch für dieses Jahr hat der DAFV den Förderpreis wieder ausgeschrieben. Du willst dich bewerben, dann schicke die Ausarbeitung bis zum 31.12.2020 an info@dafv.de

Weitere Informationen zur Ausschreibung…

-pm-

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