Dirk Plachner hat uns Fotos von einem ungemarkten DAM-Modell geschickt. Eine ganz schlichte Alurolle mit einfachen Sechskant-Muttern vorne und hinten.
Er schrieb uns per Mail: „Hallo Thomas, zuerst einmal ein dickes Lob für deine Arbeit hier. Ich lese mit großer Freude und großem Interesse alle deine Berichte. Obwohl ich mich ja nun auch schon seit 1996 mit DAM-Rollen beschäftige und mit meinem Vater auch einen wirklich ausgesprochenen Kenner in fast allen Fragen hatte, kann man nicht wirklich alles wissen… Ich freue mich schon auf deine weiteren Expertisen. Heute habe ich eine Frage zu einer Rolle, die ich vor ein paar Jahren in England erwerben konnte. Kann sie nicht zuordnen, weder Typ, noch ungefähres Herstellungsjahr. Der massive, aus einem Stück gefertigte Fuß aus Messing, ist meines Erachtens schon sehr ungewöhnlich. Der Durchmesser beträgt 93 mm. Gruß Dirk P.S.: Leider fehlt ein brauner Griff, vielleicht hat jemand noch einen für mich.“
Hallo Dirk, der mützenförmige Schieber und auch der typische honiggelbe Griffknauf mit den Rillen weisen die Rolle eindeutig als ein DAM-Modell aus. Die konisch sich verjüngende Rückenstrebe kennen wir ja auch von der Regina 3000. Ich bin mir ziemlich sicher, dass es sich bei Deiner Rolle um eine frühe Haka 4000 aus den 1930er Jahren handelt. Diese Rolle war ja im Wesentlichen eine einfachere Ausführung der Regina, die ja zusätzlich eine große Stellschraube für die stille Hemmung auf der Rückwand besaß. Die Mutter auf der Frontseite wurde bei Deiner Rolle eventuell einmal mit einer einfacheren Version ersetzt, dafür spricht auch das etwas hervorstehende Achsengewinde. Im DAM-Katalog von 1929 ist das 90mm-Modell abgebildet mit 18 Löchern im äußeren Kranz. Deine Rolle hat 20 Bohrungen, deshalb gehe ich davon aus, dass es sich dabei um die 100mm-Version handelt. Damals wurde die Rückwand und auch der Fuß gerne mitgemessen, dann könnte das mit den von Dir gemessenen 93mm Spulendurchmesser ungefähr passen. Sicher wissen die DAM-Experten aber noch mehr! Beste Grüße Thomas
Infos, Fragen und Anregungen bitte an thomas.kalweit@paulparey.de