Vor einigen Tagen konnte ich ein größeres Rollenkonvolut aus der Gegend von Schwäbisch Hall erwerben. Die meisten Rollen waren Schrot oder Billigrollen. Es gab aber auch drei interessante Achsrollen darunter, deshalb habe ich zugegriffen.
Die erste dieser Achsrollen möchte ich heute vorstellen. Es handelt sich sehr wahrscheinlich um einen Eigenbau, obwohl die Rolle sehr professionell hergestellt wurde. Die Spule stammt vielleicht ursprünglich von einem anderen technischen Bauteil. Interessant ist der Griffknauf, der nur noch halb vorhanden ist. Er besteht aus dem Kunstharzpressholz „Lignofol“, einem sehr robusten Laminat aus Buchenholzfurnieren, das in Triosdorf entwickelt wurde. Im zweiten Weltkrieg wurden daraus sogar Propeller für Militärflugzeuge hergestellt. Das Material wurde Mitte der 1930er Jahre entwickelt, aber auch noch in der Nachkriegszeit verwendet. Dem Konvolut lag übrigens auch eine gedrehte Spule für eine weitere Achsrolle aus diesem damaligen Hightech-Material bei.
Interessant ist, dass die hier gezeigte Achsrolle sehr archaisch aufgebaut ist: Sehr breite Spule, langer Fuß, kein unnötiger Schnickschnack. Das ist für die 1930er Jahre sehr rückständig, auch für die frühe Nachkriegszeit, daher vermute ich einen Eigenbau. Wer weiß mehr über diese Rolle?
Infos bitte an thomas.kalweit@paulparey.de
Anmerkung vom 17. Mai 2024: