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Seltsame Holzrolle – von ESBE?

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Die Spule der Holzrolle wurde mit Schellack oder einem Firnis imprägniert.

Kürzlich bin ich zusammen mit anderem altem deutschem Angelgerät auf diese ungewöhnliche Holzrolle mit Alurückwand gestoßen.

Markant sind die weißen Bakelit-Knäufe und die mit Schellack lackierte Holzspule. Aber auch das Kreuz auf der Rückseite ist ziemlich einmalig, vor allem auch der eigenartige Klicker-Schieber mit den beiden Löchern, wie bei einer diebstahlhemmenden Sicherheitsschraube mit Zweilochkopf. Alles in allem ist die Rolle extrem hochwertig verarbeitet und unbezweifelbar deutscher Bauart.

Ich habe drei Experten – Peter Prokop, Gerhard Dee und Jens Friedrich – Fotos von dieser Rolle geschickt, auch sie konnten keinen Hersteller ermitteln. Das Kreuz auf der Rückwand erinnert mich sehr an den Berliner Hersteller ESBE (Ernst Schmidt), dessen Rollen auch von Stork vertrieben wurden (siehe Foto unten). 2020 haben wir hier im Blog einmal diese Rollen vorgestellt.

Holzrolle von ESBE?

Peter hat mir dankenswerter Weise Katalogseiten mit Holzrollen aus einem ESBE-Katalog von 1929 zur Verfügung gestellt. Leider ist die Kopie sehr unscharf. Es gibt Ähnlichkeiten (ein Modell hat so einen dünnen Stahlblechfuß), aber auch viele Unterschiede (dunkle Knäufe, runde Unterlegscheiben ohne Schrauben unter den Knäufen, wulstigere Holzspulen). Auch Gerhard Dee hat in seinem ESBE-Katalog nachgesehen: „Hallo Thomas, in meinem Esbe-Katalog ist diese Holzrolle leider nicht zu finden. Alle darin angebotenen Holzrollen haben runde Messingplättchen (ohne Schrauben) unter dunklen Griffen. Zudem sind die Rückseiten der Rollen nicht abgebildet. Dein Exemplar macht aber einen sehr hochwertigen Eindruck. Man könnte sie qualitativ wohl durchaus neben Noris, DAM oder Hildebrand stellen. In meinen Quellen finden sich aber keinerlei Hinweise auf einen Hersteller, der ein solches Kreuz und einen so auffälligen Knarren-Schieber verwendet hat. Herzliche Grüße, Gerhard“

Das Rätsel ist also noch nicht gelöst. Vielleicht hat ein anderer Sammler noch eine Idee oder die passende Katalogabbildung in seinem Archiv. Infos bitte an thomas.kalweit@paulparey.de

Besonders markant sind die weißen Griffknäufe und die verschraubten "Knebelschilde" aus Edelstahl.
Seitenansicht der Rolle.
Das Kreuz auf der Rückwand ist besonders eigentümlich geformt.
Es ähnelt sehr ESBE-Rollen, die auch von Stork vertrieben wurden.
Es ähnelt sehr ESBE-Rollen, die auch von Stork vertrieben wurden.
Sehr ungewöhnlich ist der Klickerschieber mit den beiden Löchern. Wie bei einer diebstahlhemmenden Sicherheitsschraube mit Zweilochkopf konnte er so wohl mit einer Sprengringzange oder ähnlichem abgeschraubt werden.
Holzrollen im ESBE-Katalog von 1929. Leider sind die Rückseiten nicht abgebildet. Bild: P. Prokop
Holzrollen im ESBE-Katalog von 1929. Leider sind die Rückseiten nicht abgebildet. Bild: P. Prokop
Das Innenleben der ungemarkten Holzrolle.
Die Alurückwand ist von innen mit einer "1" gemarkt.
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