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Zielfisch Schleie: Diese Körbe bringen Fisch

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Zielfisch Schleie: Diese Körbe bringen Fisch

Geschlossen oder mit Fenster, mit oder ohne Feder, aus Plastik oder aus Draht: Thomas Rimpl über pfiffige Futterkörbe.

Es könnte so einfach sein: Korb füllen, auswerfen, anlocken, fangen! Was aber, wenn das Wasser so flach ist, dass das laute Aufklatschen des Futterkorbs die Fische verscheucht? Vor allem große Exemplare ergreifen schnell die Flucht. Nur eines von vielen möglichen Problemen. Zum Glück gibt es Lösungen oder besser gesagt: Zum Glück gibt es unterschiedliche Futterkörbe für unterschiedliche Situationen am Wasser.

Ob mit Mais, Pellet oder Miniboilie: Das Feedern auf Schleien ist sehr erfolgreich. Vor allem mit leise eintauchenden Körben.

Pellet Feeder

Pellets gehören für mich zu den besten Friedfischködern. Lege ich mit ihnen einen Futterplatz an, locke ich hauptsächlich gute Fische an. Für die kleineren sind sie nämlich zu groß. Doch wie bekomme ich die Pellets an weit entfernte Angelstellen, ohne sie einer Futtermischung beizumengen?

Der Pellet Feeder (engl. feeder = Futterkorb) der Firma Preston macht es möglich (erhältlich bei www.raven.nl). Der transparente Korb besteht aus hartem Plastik. Durch ihn hindurch verläuft ein Stück Gummi mit kleinen Stahlringen an den Enden. Das Vorfach befestigt man an der offenen Korbseite, die Hauptschnur wird an den anderen Ring gebunden. Da sich das kurze Gummi frei durch den Feeder bewegen kann, spürt der Fisch beim Biss keinen Widerstand. Man sollte ein sehr kurzes Vorfach verwenden, damit der Köder gleich neben dem Korb liegt.

Damit sich die Pellets nicht schon während des Flugs verabschieden, sollte man sie einweichen, bevor sie in den Korb gepresst werden. Alternativ kann man auch harte Pellets nehmen und das offene Ende mit einem schnell löslichen Futter verkleben. Den Hakenköder packe ich am liebsten mit in den Pellet Feeder. Ist dieser am Grund angekommen, reichen ein paar Zupfer mit der Rutenspitze aus, damit Pellets und Hakenköder eine verlockende Futterspur bilden.

Der Pellet Feeder von Preston eignet sich hervorragend, um Pellets und Partikel an den Angelplatz zu befördern. Den Hakenköder platziert man mitten im Futter.

Window Feeder

Der Window Feeder von Browning (im Fachhandel erhältlich) erinnert im ersten Moment an einen gewöhnlichen Maden-Futterkorb. Der einzige, aber wesentliche Unterschied stellt ein verstellbares Fenster an der Seite des Korbs dar, durch den dieser gefüllt wird.

Sie fragen sich, was das Ganze soll? Ganz einfach: Mit einem normalen Drahtfutterkorb befördert man immer eine große Portion Grundfutter zum Angelplatz. Viel Futter lockt aber auch viele kleine Fische an, so dass es schwierig wird, gezielt auf die kapitalen Exemplare zu angeln. Den Window Feeder befüllt man jedoch am besten nur mit Leckereien wie Würmern, Maden, Castern und Pellets. Diese Köder halten große Fische lange am Platz. Lediglich ganz wenig Grundfutter dient zum Verschließen des Window Feeders. Mithilfe dieses Spezial-Korbs kann man sehr viele große Köder auf der Angelstelle anbieten. Und glauben Sie mir: Das hält einen Schwarm Brassen länger bei Laune, als es eine gute Portion Grundfutter täte.

Der Window Feeder vereint aber noch andere Vorteile. Da sein Gewicht am Boden des Korbs und nicht an der Seite angebracht ist, steht er im Wasser meistens senkrecht auf dem Boden. Bei einem Anschlag schnellt er sofort zur Wasseroberfläche, während herkömmliche Drahtkörbe erst noch ein ganzes Stück über den Grund schleifen, wodurch sie Fische verschrecken und hängen bleiben können.

Aufgrund seiner schnittigen Form und des unten angebrachten Gewichts wirft sich der Window Feeder auch viel besser und zielgenauer als jeder Drahtkorb. Außerdem taucht er relativ sachte ins Wasser ein, so dass er unsere geschuppten Freunde nicht so schnell verscheucht.

Man nimmt lediglich etwas Grundfutter zum Verschließen des Fensters. Der Window Feeder fliegt sehr gut und taucht leise ins Wasser ein.

Shotgun Feeder

Einen tollen Futterkorb bietet die britische Firma Middy an: den Shotgun Feeder (erhältlich bei www.angelsport-ofenloch.de). Auch dieser Korb eignet sich hervorragend, um mit Pellets und Partikeln anzufüttern. Sein Aufbau ist einfach, aber genial. Middy hat einen normalen Madenkorb mit einer Feder und einer verkleinerten Abschlusskappe modifiziert. Beim Befüllen des Korbs wird diese Feder nach hinten gedrückt. Löst sich die Mischung im Wasser, schiebt die Feder das Futter ins Freie.

Als Erstes gibt man Pellets oder Partikel in den Shotgun. Wenn er zur Hälfte gefüllt ist, legt man den Hakenköder hinein. Danach wird der Korb mit einem feinen, leicht klebrigen Futter bis zum Rand gefüllt. Im Wasser drückt die Feder die schmackhafte Füllung heraus – und mittendrin liegt der Hakenköder. Die Vorfachlänge sollte bei zwölf bis 15 Zentimetern liegen. Die Vorteile des Shotguns liegen in seiner guten Flugdynamik und der perfekten Köderpräsentation. Außerdem treten keine Verhedderungen auf.

Herz des Shotgun Feeders von Middy ist seine integrierte Feder. Im Wasser drückt sie das Futter nach und nach aus dem Behälter. Haken und Köder werden auch beim Shotgun mit in den Korb gelegt.

Method Feeder

„The Method“ ist nun wirklich keine neue Angelmethode, aber sie bleibt ungemein erfolgreich. Ursprünglich zum Karpfenangeln entwickelt, kombiniert sie ein Anfüttern in Hakennähe mit der Selbsthak-Montage. Dabei wird das Futter um einen Feeder oder eine Spirale geknetet. Da es in unmittelbarer Hakennähe liegt, kommt der angelockte Fisch kaum am Köder vorbei. Mittlerweile bieten viele Hersteller den Method Feeder in Gewichten von 40 bis 75 Gamm an, die sich prima zum Feedern auf Brassen, Schleien und Karpfen eignen.

Beim Fischen mit dem Method Feeder wird der Köder – ich nehme gerne Miniboilies, Mais oder Pellets – mit ins Futter geknetet, das den Korb bzw. die Spirale umschließt. Früher hatte ich immer ein ungutes Gefühl, da ich nicht wusste, wie mein Korb am Grund zu liegen kommt, und ob er nicht vielleicht sogar den Köder verdecken würde.

Zum Glück gibt es den neuen Method Feeder der Firma Mika Products (erhältlich bei www.successful-baits.de). Er ist so konstruiert, dass er grundsätzlich mit der gleichen Seite aufliegt. Was den großen Vorteil hat, dass der Haken
stets auf dem Blei zu liegen kommt. Die Flügel sind aus Metall gefertigt und ermöglichen einen stabilen Flug sowie große Wurfweiten. Für unsere Zwecke ist die kleinste Größe mit 75 Gramm gut geeignet.

Der Autor beim Ansitz mit der Feederrute. Nur wer richtig lockt, …
… wird mit zitternden Spitzen belohnt.

Extra-Tipp

Bei den Karpfenanglern ist die Line-Aligner-Montage sehr bekannt. Durch einen auf den Hakenschenkel gezogenen Schrumpfschlauch oder das Rig-Tube wird ein positiver Eindreheffekt beim Angeln mit der Haarmontage bewirkt. Der Fisch wird so meist sicher gehakt. Dieses Prinzip kann man sich auch beim Feedern zunutze machen. Dazu braucht man nicht einmal einen Schrumpfschlauch. Ein paar künstliche Maden genügen. Wie es genau funktioniert, sehen Sie hier:

Benötigtes Zubehör: Haarvorfach, künstliche Maden und eine feine Boilienadel.
Zunächst zieht man eine künstliche Made auf die Boilienadel.
Dann fädelt man die Made von der Schlaufe aus aufs Vorfach.
Jetzt wird die Made bis auf den Hakenschenkel hinuntergeschoben.
Fehlt nur noch der Köder, hier ein Pellet, fertig ist das Feeder-Vorfach mit Line-Aligner-Effekt!

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