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Zielfisch Rotauge: 7 Köderkniffe für Stipper

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Zielfisch Rotauge: 7 Köderkniffe für Stipper

Wenn Rotaugen und Brassen nicht gerade im Fressrausch sind, kommt es auf Details an. Marco Beck hat sie Georg Baumann verraten.

Richtiges Köder-Händchen: Marco drillt schon wieder. Der Profi weiß eben, was die Fische wollen.

1. Köderwahl

Caster, Würmer und Maden gehören immer mit ans Wasser. Wer dann noch eine Dose Mais einpackt, ist eigentlich für alle Situationen gerüstet. Marco Beck beginnt zunächst mit Maden. Die werden von allen Fischen gerne genommen. Nach den ersten Fängen weiß er, wie er reagieren muss. Sind viele Kleinfische unterwegs, wechselt er auf Hartmais oder Wurm. Sie ermöglichen das gezielte Angeln auf größere Exemplare.

 

Caster, Würmer, Maden (v.l.): Die Klassiker dürfen bei keinem Ansitz fehlen.

2. Richtig anködern

Große Brassen mögen große Köder. Damit er möglichst viele Maden auf einen kleinen Haken kriegt, spießt Marco sie an der Spitze auf. So bleibt auch bei vier oder fünf Maden die Hakenspitze frei, und der Anhieb dringt durch. Ein weiterer Vorteil dieser Köder-Variante ist, dass sich die kleinen Kringler stark bewegen und unter Wasser für viel Aufmerksamkeit sorgen.

Fette Beute: Mit einem Madenbündel lassen sich gezielt die etwas größeren Fische reizen.

3. Caster-Bündel

Marco hält Caster für die attraktivsten Köder überhaupt: „Die Fische saugen die Hüllen aus und schlürfen nur das nährstoffreiche Eiweiß in sich hinein. So nehmen sie bei gleicher Futtermenge deutlich mehr Kalorien auf“, erklärt er seine Theorie. Den ersten Caster fädelt er halb auf, den zweiten sticht er am Hintern durch, und den dritten steckt er abschließend im Kopfbereich ein. „Sicherlich ist auch die Farbe wichtig“, ergänzt der Profi. „An manchen Tagen mögen die Fische lieber die dunkleren Caster, an anderen Tagen dagegen lieber die helleren. Das muss man einfach testen – eine Faustregel gibt es nicht.“

Marco hält Caster für die besten Köder. Die verpuppten Maden enthalten besonders viel Eiweiß.

4. Rank und schlank

In der Strömung funktioniert das Bündel nicht mehr. Es bietet zu viel Angriffsfläche und würde dauernd abtreiben bzw. eine zu schwere Bebleiung erforderlich machen. Jetzt sticht Marco nur zwei Maden am Kopf ein. Dieser schlanke Köder sinkt zuverlässig zum Grund. Außerdem verdrallt er die Schnur nicht so schnell, da er beim Einholen kaum rotiert. Auch bei den Castern nimmt er nur zwei Stück. Diese durchsticht er allerdings mittig, da sie dann besser halten.

Ob Caster (ganz rechts) oder Maden: bei Strömung nimmt Marco immer nur zwei. Dicke Bündel treiben ihm zu schnell ab.

5. Im Notfall Mystic

Die synthetische Paste gibt’s seit gut 50 Jahren. Sie kann pur oder in Kombination mit natürlichen Ködern angeboten werden. „Mystic setze ich ein, wenn alles andere versagt“, erzählt Marco. „Dann hat mir der klebrige Kunstköder allerdings schon viele schöne Fische beschert.“ Mystic soll Zuckmückenlarven imitieren, weswegen die ursprüngliche Paste nur in Rot erhältlich war. Heute gibt’s Mystic auch in Gelb, Grün, Weiß, Schwarz und Pink, womit auch Fische gefangen werden.

Paste mit Kultstatus: Mystic fängt seit über 50 Jahren Fische.

Um die Paste noch attraktiver zu machen, sollte sie mit Maden kombiniert werden. Diese bewegen sich und lassen den roten Faden schön zappeln. Zum Anködern presst man einen kleinen Tropfen auf den Hakenschenkel und wickelt dann mit der Tube so lange um den Haken, bis der Faden abreißt. An der Luft härtet Mystic ein wenig aus und kann durchaus mehrere Fische überstehen.

6. Beweg’ dich, Wurm!

Würmer sind vor allem für Brassen und Schleien unwiderstehlich. Voraussetzung ist allerdings, dass sich der Kringler bewegt. Daher sticht Marco nur zwei Mal im oberen Drittel durch den Wurm, um ihm möglichst viel Bewegungsfreiheit zu lassen. „Der schlängelt und windet sich unter Wasser enorm und lockt so die Fische an den Haken“, weiß Marco.

Booster sorgen dafür, dass die Würmer besonders aktiv am Haken zappeln.

Um den Wurm noch aktiver zu machen, gibt es zwei Tricks: Erstens kann man das obere Drittel mit dem Daumennagel abkneifen. Sobald der Wurm jetzt den Boden berührt, zappelt er wie verrückt. Zweitens bietet sich die Verwendung von so genanntem „Boostern“ an. Dieser wird auf den Wurm gepinselt und reizt ihn so, dass er sich hin und her windet. Den Booster gibt’s in verschiedenen Geschmacksrichtungen, doch nach Marcos Ansicht ist der Duft eigentlich egal: „Wichtig ist, dass der Wurm zappelt“, sagt er.

7. Aromen- Vielfalt

Wenn die Fische verhalten beißen, kann ein Lockstoff Wunder wirken. Marco setzt am liebsten Sprays ein, die er direkt vorm Auswurf aufsprüht. „So geht von meinem Haken-Köder ein besonderer Reiz aus. Er hebt sich vom eingebrachten Futter ab“, erklärt er die Wirkungsweise. Welchem Aroma man vertraut, muss jeder für sich selber herausfinden. „Ich persönlich bevorzuge natürliche Düfte wie Muschel oder Wurm“, erläutert der Sensas-Profi. „Ich kenne aber auch Angler, die mit Erdbeer- oder Knoblauch-Aromen sehr erfolgreich sind, obwohl die ja im Wasser nicht vorkommen.“ Genauso ist es Geschmackssache, ob man nun Dips oder Sprays verwendet. Die beiden unterscheiden sich lediglich in der Handhabung, nicht in der Wirkung.

Vom Dip über Pulver bis zum Spray: Aromen gibt‘s in den unterschiedlichsten Ausführungen und Düften.

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