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Ziel-Erreichung der Wasser-Rahmenrichtlinie gefährdet?

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Renaturierter Altarm der Ems. Trotz vergleichbarer Maßnahme kehren viele Fischarten nicht zurück.
Renaturierter Altarm der Ems. Trotz vergleichbarer Maßnahme kehren viele Fischarten nicht zurück.

Der Fischereiverband NRW beklagt den schlechten Zustand unserer Flüsse und Bäche.

Unseren Gewässern in Deutschland geht es nicht gut! Über 90 Prozent befinden sich ökologisch in keinem guten Zustand. Zahlreiche Fischarten und andere Gewässerbewohner kehren nicht zurück, obwohl Renaturierungen stattgefunden haben. Die Wasserqualität hat sich zwar in den letzten Jahren deutlich verbessert – so wurden z. B. Kläranlagen technisch aufgerüstet – jedoch sind die meisten unserer Fließgewässer weiterhin begradigt, massiv befestigt und vielfach aufgestaut und mit Nährstoffen aus der Landwirtschaft überfrachtet.

Die Ems bei Warendorf. Ein Großteil unserer Flüsse ist immer noch stark begradigt und ausgebaut, obwohl sie längst renaturiert sein müssten.
Die Ems bei Warendorf. Ein Großteil unserer Flüsse ist immer noch stark begradigt und ausgebaut, obwohl sie längst renaturiert sein müssten.

Bis zum Jahr 2015 hatte die Europäische Union eine Frist gesetzt, den guten ökologischen Zustand der Gewässer zu erreichen. So fordert es die schon seit dem Jahr 2000 in Kraft getretene Europäische Wasser-Rahmenrichtlinie. Diese Frist wurde verletzt! Nur unter ganz bestimmten Ausnahmen kann man eine Fristverlängerung in Anspruch nehmen, z. B. wenn Kosten für Maßnahmen unverhältnismäßig teuer oder technisch nicht durchführbar sind. Diese letzte Frist läuft im Jahr 2027 aus. Es verbleiben gerade einmal gute 8 Jahre für die Zielerreichung. Wie soll das gehen, wenn man in 15 Jahren nur 10 Prozent ökologisch intakte Gewässer geschaffen hat?

Der Fischereiverband NRW setzt sich für die Wiederansiedlung von gefährdeten Fischarten wie z.B. Lachs und Quappe und den Aufbau und den Erhalt von heimischen Fischbeständen ein. Faktoren wie die unzureichende Durchgängigkeit, die Wasserkraft und der Eintrag von Nährstoffen und Feinsedimenten konterkarieren diese Bemühungen erheblich. Laut Europäischer Wasser-Rahmenrichtlinie müssen die Ziele spätestens bis 2027 erreicht werden. Für den Erfolg müssen die Bemühungen erheblich gesteigert werden.

Die in Nordrhein-Westfalen ansässigen Fischereiverbände haben sich zum Fischereiverband Nordrhein-Westfalen e.V. zusammengeschlossen. Damit ist sichergestellt, dass die Belange von insgesamt etwa 250.000 organisierten und nichtorganisierten Angelfischern gegenüber Behörden und Institutionen sowie in der Öffentlichkeit geschlossen vertreten werden.

-Fischereiverband NRW e. V.-

Laichende Barben in der Ruhr bei Arnsberg. Dieser Anblick ist vierlerorts immer noch eine Seltenheit.
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