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Zanderkönig: Violett fängt fett

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Im klaren Wasser eine Bank: der neue, violette Zanderkönig. Hier noch ein Prototyp mit weißen Augen.
Im klaren Wasser eine Bank: der neue, violette Zanderkönig. Hier noch ein Prototyp mit weißen Augen.

Die Flüsse werden immer klarer, die Glasaugen vorsichtiger und nachtaktiver. Wir haben viel experimentiert und eine spezielle Köderfarbe entwickelt, die unter diesen Bedingungen ein Plus an Bissen bringt. Von Birger Domeyer

Schon wieder herrscht Niedrigwasser. Das dritte Jahr in Folge fällt der Rheinpegel diesen Herbst so weit, dass ich an manchen Stellen schon auf dem Flussbett stehen kann. Hinter mir türmt sich die Steinschüttung auf. Alle normalen Zanderplätze liegen jetzt trocken, und das schon seit Wochen. Entsprechend klar ist das Wasser. Von Sichttiefen ist bereits keine Rede mehr, denn man kann tagsüber ohne Probleme den Rheingrund erkennen.

Räuber der Dunkelheit

Und hier soll man auf Zander angeln können? Tagsüber stehen die Chancen jetzt, ehrlich gesagt, ziemlich schlecht. Gummifischangler sieht man jetzt kaum noch, und wenn, dann beklagen sie das niedrige Wasser und damit einhergehend schlechte Fänge. Ich kann es den Zandern aber auch nicht verübeln. Bei den Bedingungen lohnt sich ein Beutezug am Tage kaum. Als eher langsamer Räuber wird man schnell von den Beutefischen erkannt, entsprechend niedrig ist die Trefferquote. Man könnte so ein Vorhaben für den Zander auch als Energieverschwendung bezeichnen. Also warten die Räuber die Dunkelheit ab, denn jetzt sind sie mit ihren lichtstarken Augen im Vorteil. Das ideale Einsatzgebiet für den Zanderkönig, der mir trotz Niedrigwasser immer noch gute Fänge beschert.

Drei von vielen Entwicklungsstufen des neuen Zanderkönigs. Oben noch mit einer leichten Violett- färbung an der Flanke, unten der fertige Köder.
Drei von vielen Entwicklungsstufen des neuen Zanderkönigs. Oben noch mit einer leichten Violett- färbung an der Flanke, unten der fertige Köder.

Mir fällt aber auf, dass ich für die Bisse härter als sonst arbeiten muss. Das könnte zum einen daran liegen, dass die Zander weiter verteilt sind und sich auch im Hauptstrom aufhalten. Andererseits zweifelt man als Angler ja durchaus hin und wieder an seinen Ködern, wenn es zäh läuft. Da will ich mich nicht ausnehmen. Also stehe ich da nachts am Rhein und betrachte so meinen Zanderkönig vor mir im glasklaren Niedrigwasser. Aus dem Hintergrund scheint etwas Restlicht einer Straßenlaterne auf die Oberfläche. Erstaunt bemerke ich, dass ich doch tatsächlich die Farbe des Zanderkönigs erkenne. Und das mitten in der Nacht, unglaublich. Wenn mein triefiges Auge die Farbe schon erkennt, dann werden die Zander das erst recht hinbekommen. Ich schicke Gregor Babiarz, der den Zanderkönig baut, sofort eine Whatsapp-Nachricht: „Wir brauchen eine neue Farbe für den Zanderkönig, für klares Wasser.“ Keine Antwort. Könnte daran liegen, dass es schon 23.40 Uhr ist und Gregor bereits seit Stunden Feierabend hat.

Selbst kleine Details, wie verschiedene Augenfarben und Schwarz-Schattierungen auf dem Rücken, haben wir ein Dreivierteljahr lang getestet, bis das Ergebnis schließlich perfekt war.
Selbst kleine Details, wie verschiedene Augenfarben und Schwarz-Schattierungen auf dem Rücken, haben wir ein Dreivierteljahr lang getestet, bis das Ergebnis schließlich perfekt war.
Für große Zander ist vor allem die kalte Jahreszeit produktiv. Und wenn das Wasser in den Flüssen sehr klar ist, fängt Violett eben besonders fett!

Lila fürs Klarwasser

Am nächsten Tag telefonieren wir, und der Wobblerbauer verspricht, sofort ein paar Muster mit neuen Farben für den Zanderkönig zu erstellen. Wir haben uns auf einen Ton geeinigt, der mir auch beim Gummifischangeln in Klarwassersituationen oft die entscheidenden Bisse gebracht hat: Violett. Nicht nur bei Zandern, auch bei Hechten ist diese Farbe oft ein Volltreffer, wird aber von Anglern gerne unterschätzt.

Bei den ersten Modellen hat sich Gregor vorsichtig an die Farbe herangetastet und das Original-Design vom Zanderkönig als Vorbild genommen. Die Holofolie bleibt natürlich bestehen, auch der grünliche Rücken. Wir probieren es mit ein wenig Violett auf der Flanke. Zunächst als Punkt, dann als Streifen. Der Unterschied im Wasser und beim Fangen war
mir aber nicht große genug, also haben wir noch stärker auf Kontraste gesetzt.

Herausgekommen ist letztlich eine violette Flanke, dazu ein schwarzer Rücken und etwas Blau am Kopf. Damit sind alle wichtigen Klarwasserfarben vertreten, und das neue Dekor unterscheidet sich deutlich vom dem des klassischen Zanderkönigs. Ob nun die Köderfarbe nachts wirklich fangentscheidend ist, darüber streiten sich viele Angler. Ich bilde mir aber ein, dass das violette Modell gerade in besagten Klarwassersituationen, bei Vollmond oder auch viel künstlichem Lichteinfall sehr gut funktioniert. Außerdem ist es grundsätzlich nicht verkehrt, den Zandern mal eine andere Farbe zu präsentieren, wenn man einen Hotspot bereits eine Weile mit dem Original beackert hat.

Zander schnappen sich Wobbler gerne von der Seite, schauen also ganz genau hin und erkennen bei Restlicht wahrscheinlich auch die Farbe.
Zander schnappen sich Wobbler gerne von der Seite, schauen also ganz genau hin und erkennen bei Restlicht wahrscheinlich auch die Farbe.

Hier gibt’s den Zanderkönig

Der neue, violette, Zanderkönig ist wie der originale Zanderkönig für Abonnenten zum Vorzugspreis von 19,95 € zuzüglich Versandkosten, für Nichtabonnenten zum Preis von 21,95 € erhältlich im Pareyshop, www.pareyshop.de
– per E-Mail: kundenservice.shop@paulparey.de
– telefonische Bestell-Nummer: + 49 (0) 2604 978 777 (Mo.-Fr. 8-17 Uhr, außer Feiertage)

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