Ein eingebauter Wärmetauscher sichert den Wasservögeln das Überleben in der kalten Jahreszeit.
Warum frieren Enten im Winter auf Eis nicht fest? Hinter diesem Phänomen steckt der spezielle Blutkreislauf der Wasservögel, der dafür sorgt, dass in ihren Füßen kälteres Blut fließt als im Körper. Das ist ein genialer Trick der Natur, denn: „Hätten Enten warme Füße, würden die das Eis antauen und dann im Schmelzwasser festfrieren. Das ist aber nur selten der Fall, etwa bei lang anhaltendem Frost und wenn ein Tier krank oder verletzt ist“, sagt Wildtierbiologe Prof. Klaus Hackländer, Vorstand der Deutschen Wildtier Stiftung. Stattdessen strömt das etwa 40 Grad warme arterielle Blut wie bei einem Wärmeaustauscher auf dem Weg vom Herzen in die Füße direkt an dem wesentlich kälteren venösen Blut aus den Beinen vorbei und kühlt dabei soweit ab, dass die Schwimmhäute der Füße bis auf null Grad herunterkühlen können.
Füttern mit Brot keine gute Idee
Trotz dieser Strategien müssen Wasservögel im Winter mit ihren Kräften haushalten und Energie sparen. Sie sind besonders im Winter auf Nahrung und sichere Schlafplätze angewiesen. In der Regel finden die Tiere ganzjährig ausreichend Futter – sie mit Brot zu füttern ist keine gute Idee: „Zu viel Brot lockt nicht nur andere Enten an, sondern auch Tauben und Ratten. Es besteht zudem die große Gefahr, dass sich in stehenden oder langsam fließenden Gewässern zu viele Nährstoffe anreichern, also die sogenannte Eutrophierung einsetzt“, erklärt Hackländer. Durch viele Nährstoffe im Wasser fangen Algen im Frühjahr verstärkt an zu wachsen und nehmen anderen Wasserpflanzen das lebensnotwendige Licht. Sterben die Algen später ab, wird unter Umständen so viel Sauerstoff verbraucht, dass das Gewässer kippen kann.
Daher ist das Füttern von Enten meist verboten. Die Missachtung eines Fütterungsverbots gilt als Ordnungswidrigkeit und kann teuer werden: Je nach Bußgeldkatalog kann die gut gemeinte Tat zwischen 25 und 1000 Euro kosten. Wer es wirklich gut meint mit den Tieren sollte sich also darauf beschränken, sie zu beobachten.
-Pressemitteilung Deutsche Wildtier Stiftung-