Staats-Sekretär Dr. Thomas Griese vom Düsseldorfer Umwelt-Ministerium bezeichnete die aktuellen Erfolge bei der Rückkehr von Lachs und Meer-Forelle als Quantensprung.
Griese und der Präsident des Fischerei-Verbandes von Nordrhein-Westfalen, Dr. Fritz Bergmann, standen in einer Presse-Konferenz an der Kontroll- und Fang-Station am Buisdorfer Sieg-Wehr den Medien-Vertretern Rede und Antwort. Bergmann betonte dass dieses Programm eine Gemeinschafts-Aufgabe des Landes und der Fischerei-Verbände sei. Er sei anfangs sehr skeptisch gewesen ob sich die gesteckten Ziele tatsächlich verwirklichen lassen. Inzwischen sei er aber eines Besseren belehrt worden.
Die bisherigen Erfolge wären ohne das ehrenamtliche Engagement der vielen Helfer aus Angler-Vereinen und Fischerei-Genossenschaften nicht zu erzielen gewesen. Ihnen gebühre daher ein ganz besonderes Dankeschön.
Mit dem Blick in die Zukunft gerichtet verwies der Präsident auf die kommenden Aufgaben bei der Umsetzung der EU-Wasser-Rahmenrichtlinie die eine „Ökologisierung der Wasser-Wirtschaft“ anstrebe. Hier sei noch ein großes Stück Arbeit zu bewältigen für das man bereits jetzt in den Verbänden aber auch in der Fischerei-Verwaltung die Weichen gestellt habe. Beim Umwelt-Ministerium in Düsseldorf sei eine Steuerungsgruppe gebildet worden die sich um die beiden großen Fluss-Systeme Rhein und Weser kümmere.
Gleichzeitig wurde der Öffentlichkeit gezeigt wie die ankommenden Fische von Experten der Landes-Anstalt für Ökologie LOEBF und der Siegfischerei-Genossenschaft Hennef behandelt werden bevor sie oberhalb des Wehres wieder in die Freiheit entlassen werden. Fischart
Geschlecht Größe Reife-Grad werden penibel erfasst. Eine Gewebe-Probe dient der genetischen Untersuchung.
Mit den diesjährigen Rückkehrer-Zahlen zeigten sich die Verantwortlichen sehr zufrieden. Bis zum 22. November 2002 wurden 180 Lachse und 99 Meer-Forellen in der Fang-Anlage registriert. Die gleiche Anzahl dürfte über das Wehr gesprungen sein und sich so der Kontrolle entzogen haben mutmaßen die Fachleute.
Die Presse-Konferenz diente gleichsam als Auftakt-Veranstaltung für den 2. Fischerei-Tag NRW der in Olpe von Fischerei-Verband und LÖBF ausgerichtet wurde. Bei dieser Veranstaltung stand ebenfalls das Wanderfisch-Programm des Landes NRW im Mittelpunkt. Dr. Heiner Klinger vom Dezernat für Fischerei der LÖBF berichtete dass die Finanzierung der 2. Programm-Phase (von 2003 bis 2006) mit drei Millionen Euro gesichert sei. Dieses Geld solle konkret für die ökologischen
Verbesserungen an den Fließ-Gewässern eingesetzt werden.
Dass auf diesem Gebiet ein beträchtlicher Nachholbedarf bestehe räumte Dr. Frank Molls Geschäftsführer des Wanderfischprogramms in NRW in seinem Referat ein. Die Gewässergüte-Klasse II die man in den meisten Lachs-Flüssen in NRW erreicht habe sei noch lange kein Garant für intakte ökologische Verhältnisse.
Deshalb verlange die Wiederansiedlung dieser empfindlichen Wanderfischarten auch weiterhin eine starke wissenschaftliche Begleitung um den Defiziten auf die Spur zu kommen und diese langfristig beseitigen zu können. Der Lachs als ehemals verschollener Heimkehrer löse in der Bevölkerung Begeisterung aus deshalb sei die Erwartungshaltung an das Projekt auch hoch. Aus diesen Gründen sei ja auch unter anderem die Bröl-Studie erstellt worden mit deren Ergebnissen man modellhaft die Sanierung der Lachs-Gewässer in NRW in Angriff nehmen möchte. Die Studie soll im Frühjahr nächsten Jahres der Öffentlichkeit vorgestellt werden.
-hs-