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Ungefischte Quick Standard

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Am Rollenfuß lässt sich gut erkennen, ob eine angeblich ungefischte Rolle schon einmal in einem Rollenhalter war, denn selbst vorsichtiges Anschrauben kann schon für winzige Lackschäden sorgen.
Am Rollenfuß lässt sich gut erkennen, ob eine angeblich ungefischte Rolle schon einmal in einem Rollenhalter war, denn selbst vorsichtiges Anschrauben kann schon für winzige Lackschäden sorgen.

Uwe Wenzel hat Fotos von einer ziemlich neuwertigen – sprich „ungefischten“ – DAM Quick Standard auf seine Webseite gestellt.

Eine ungefischte Rolle ist neben ihrem sehr guten Allgemeinzustand vor allem daran zu erkennen, dass sie keinerlei Lackabplatzer oder Schrammen am Rollenfuß aufweist. Eine Rolle, die nur einmal in einen Rollenhalter geschraubt oder geschoben wurde, zeigt oft verräterische blanke Spuren am Fuß.

Eine ungefischte Rolle muss aber trotzdem nicht in Topzustand sein. Oft kommt es zu Lagerspuren, in der Regel zu kleinen Abplatzern und Chips am Lack, vor allem an den Kanten des unteren Rollenkörpers. Diese Beschädigungen entstehen beim Einsortieren in die Vitrine, vor allem auf harten Glasböden. Am Berührungspunkt zwischen Rollenkörper und kaltem Glas bildet sich im schwülen Hochsommer manchmal auch Kondenswasser, wodurch über Jahrzehnte solche Lagerspuren durch Korrosion noch verstärkt werden.

Oft werden in Auktionshäusern Rollen als „ungefischt“ angeboten, diese sollten dann auch keinerlei Spuren am Rollenfuß aufweisen.

Infos, Fragen und Anregungen bitte an thomas.kalweit@paulparey.de

Keinerlei Gebrauchs- und Lagerspuren! Selbst bei ungefischten Rollen kann es an den Kanten des Rollenkörpers beim Lagern in der Vitrine zu blanken Stellen kommen.
Zum Vergleich: Blanke Stellen am Fuß einer gefischten Quick Standard.
Allein nur durch jahrzehntelanges Stehen in einer Vitrine kann es bei einer ungefischten Rolle zu sogenannten Lagerspuren kommen, blanken Stellen an den Kanten des Rollenkörpers.

Exkurs: Rollenzustand

Eine Rolle wird als „neuwertig und ungefischt“ bezeichnet, wenn sie absolut makellos ist und noch nicht einmal Kratzspuren vom Rollenhalter am Rollenfuß auszumachen sind. War die Rolle nämlich einmal auf der Rute, ist sie nicht mehr ungefischt. Achtung: Manchmal wurden Rollen früher ab Werk schon maschinell mit Schnur bespult.

Neue und ungefischte Rollen können aber durchaus Lagerspuren aufweisen. Stehen sie jahrzehntelang in einer Vitrine, findet man oft Lack-Abstoßungen im unteren Bereich des Gehäuses. Manchmal titscht man an einer anderen Rolle an oder stößt beim Umräumen an den Regalboden. Auch beim Lagern in der Originalbox kann es etwa durch die beiliegende Ersatzspule zu Beschädigungen kommen. Bei manchen Rollenmodellen (z.B. Noris Fliegenrollen mit Hammerschlaglack, Plate Spinette und Atlantis) blättert aber auch ohne menschliches Zutun mit den Jahrzehnten der Lack ab, das lässt sich leider nicht vermeiden. Das schlechte Aluminium blüht durch die Luftfeuchtigkeit aus und der Lack wird spröde.

Fazit: Eine ladenneue und ungefischte Rolle kann trotzdem Lagerspuren haben. Deshalb verwenden viele Sammler den englischen Begriff „mint“, der makellos und fabrikneu bedeutet.

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