Vor einigen Tagen hat Jürgen Keller hier im Sammlerblog eine radikal umgebaute Tamson-Stationärrolle aus den Niederlanden vorgestellt.
Der ungewöhnlich kreative Umschlagmechanismus für den Bügel ähnelte frappant der Alfi-Rolle aus der früheren DDR. Das kann eigentlich kein Zufall sein. Auf diesen Blog-Beitrag hat sich Gerhard Dee gemeldet. Er schrieb uns per Mail:
„Hallo Thomas, hier sind noch ein paar Bilder von einer Tamson-Rolle im Originalzustand. Der Halbbügel wird per Hand geöffnet und beim Vorwärtskurbeln durch einen Innenumschlag automatisch wieder geschlossen. Eine Rücklaufsperre gibt es nicht.
Den auffälligen Bügelumschlag bei Jürgen Kellers Tamson-Umbau kannte auch ich in dieser Form bisher nur von Alfi-Rollen. Die große Ähnlichkeit legt nahe, daß der Tamson-Veredler die Alfi wahrscheinlich gekannt hat. Ein Blick ins Innere der Alfi zeigt darüber hinaus, dass es auch dort, wie bei Jürgens Rolle, keine Bügelfeder gibt. Trotzdem klappt der Bügel der Alfi zuverlässig zurück.
Es wäre interessant zu erfahren, ob die „getunte“ Tamson vielleicht aus einem der östlichen Bundesländer kommt. Dort gab es die Alfis als Vorbild und dort haben bekanntlich zahlreiche Tüftler ihre Angelgeräte kreativ und einfallsreich umgearbeitet. Auch in der DDR-Angelliteratur findet man zu diesem Thema immer wieder Tipps und Anregungen. Herzliche Grüße, Gerhard“
Hallo Gerhard, ich werde bei Jürgen einmal nachhorchen, woher genau sein Tamson-Umbau stammt. Demnächst hoffentlich mehr Infos hier unter dem Beitrag. Beste Grüße Thomas
Infos, Fragen und Anregungen bitte an thomas.kalweit@paulparey.de
Anmerkung vom 11. April 2023:
Jürgen Keller per Mail: „Hallo Thomas, ich weiß es beim besten Willen nicht mehr, wo ich die umgebaute Tamson herhabe, habe sie schon ne ganze Weile. DDR wäre aber nicht ausgeschlossen, da ich aus der Berliner Ecke ein paar große Konvolute herhatte. Da waren auch die vielen Spinner her, wo du meintest, es könne sich um Belaco handeln. Aber genau weiß ich es leider nicht. Sorry, Jürgen“