Seit mehreren Wochen herrschte an der Elbe Niedrigwasser. Am 24. Juli 2023 startete daher das Messprogramm für hydrologische Extreme der Flussgebietsgemeinschaft (FGG) Elbe.
Die Bundesanstalt für Gewässerkunde (BfG) koordiniert gemeinsam mit den Behörden der Anrainerländer Sachsen, Sachsen-Anhalt, Niedersachsen und Brandenburg das Sondermessprogramm, das die Auswirkungen des Niedrigwassers auf die Wasserqualität untersucht.
Wie wirkt sich Hitze und Dürre auf die Wasserqualität aus?
Ergänzend zu den monatlichen Routinemessungen werden an ausgewählten Messstellen entlang der Elbe sowie der unteren Mulde, Saale und Havel im nun kürzeren 14-tägigem Abstand Wasserproben genommen. Das innerhalb der FGG Elbe etablierte Messprogramm startete bereits 2013. Im Labor werden in den Messproben dann wichtige Kenngrößen wie zum Beispiel Nährstoffkonzentrationen, aber auch Schadstoffe und Spurenstoffe bestimmt. „Das heute gestartete Messprogramm ist speziell auf die Niedrigwassersituation abgestimmt. Die kürzere Messperiode ermöglicht uns einen detaillierteren Blick auf die Wasserqualität und wie sich Hitze und Dürre auf diese auswirken“, erklärt Geoökologe Dr. Daniel Schwandt.
Sondermessprogramm ausgelöst
Auslöser waren die niedrigen Wasserstände an den Bezugspegeln in Schöna und Barby im Ober- bzw. Mittellauf der Elbe. „Diese liegen seit mehr als zwei Wochen unterhalb eines festgelegten Schwellenwerts. Da außerdem für die nächsten Tage im Elbegebiet kein langanhaltender Niederschlag vorhergesagt war, haben wir unsere Länderkollegen/-innen informiert. Diese lösten dann das Sondermessprogramm aus“, so Schwandt. Laut dem BfG-Wissenschaftler war dies im Sommer 2019 das letzte Mal der Fall.
Steigt der Wasserstand für längere Zeit wieder über den Schwellenwert, wird das Programm beendet und die Auswertung der Daten beginnt. Dies übernimmt die BfG in Abstimmung mit der FGG Elbe. Die Ergebnisse der Laboruntersuchungen aller Messstellen werden zeitnah auf der Informationsplattform Undine (https://undine.bafg.de/elbe/extremereignisse/elbe_mp_extremereignisse.html) veröffentlicht. Dort sind neben Hintergrundinformationen zum Messprogramm auch Messwerte zu vorhergehenden extremen Hoch- und Niedrigwasserereignissen an der Elbe und die dazugehörigen Berichte veröffentlicht.
Bei Undine stehen unter der Überschrift „Extremereignisse“ auch Steckbriefe zu einzelnen herausragenden Hoch- und Niedrigwasserereignissen an der Elbe im Laufe der Historie zum Download bereit. Insbesondere finden sich hier Kurzbeschreibungen der extremen Niedrigwasser der Jahre 1921, 2015 und 2018.
-Bundesanstalt für Gewässerkunde-