Alles bleibt anders
Es gibt Zeiten, da ist man als Angelsportjournalist mit Terminen zugepflastert, und solche wo man ein wenig durchatmen kann. Jetzt ist normalerweise die richtige „Stress-Zeit“, denn viele Filme wollen im Oktober/November abgedreht werden. Die Zander beißen, die Karpfen legen noch mal richtig Fettreserven drauf, die Hechte beginnnen auch schon Stinte zu nehmen.
Nur, was, wenn das Wetter sich nicht an unsere Regeln hält? „Der wärmste September seit 1880“ lese ich gerade auf t-online.de. Vor einigen Tagen war ich für eine neue 100 Euro Aktion unterwegs, da stand ich phasenweise hemdsärmlig am Wasser. Was für ein Temperaturrekord auch im Oktober. Normalerweise hoffe ich in dieser Zeit auf die ersten frühen Nachtfröste und fange richtig gut mit Stint und Co.
Aber was heißt das schon?
„Flexibel sein ist eben echt alles“. Wenn meine Empfehlung normalerweise ab Oktober lautet, sich in die tieferen Gewässer-Bereiche zu orientieren, dann ist das eben dieses Jahr noch nicht so. Ich habe die Hechte der letzten Tage jedenfalls noch sehr flach gefangen. Einen Biss bekam ich sogar direkt unter der Oberfläche, quasi im Moment des Eintauchens. Da kommt glatt der Gedanke auf, ob der Sommerköder Popper jetzt noch punkten könnte. Auch von Euch bekam ich aktuelle Fotos, die Hechte zeigen, deren Rücken die Wasseroberfläche in den Seerosen fast durchbricht.
Räuberverhalten wie im Sommer
Sporadisch habe ich bei Spinntouren auch immer mal eine Posenmontage abgelegt, doch die brachte mir keinen Biss. Ihr seht also, nicht nur Ihr seid oft die Fragesteller: „Warum beißt es nicht?“ auch ich bin es manchmal. Hier liegt immerhin die Erklärung auf der Hand, es ist einfach noch zu mild, das Wasser brodelt noch von Fischbrut. Mir passt das ehrlich gesagt sogar ganz gut, ich muss eine Reportage machen über den Zanderfang mit Naturködern, die sollte ich mir jetzt jedenfalls recht einfach beschaffen können. Ich werde also meine Senke herauskramen und versuchen einige schöne Brassen zu bekommen. Schaun wir mal 🙂
In Ostfriesland noch gang und gebe, der Köderfischfang mit der Senke
Überall brodelt es noch im Wasser – die Hechte müssen nur das Maul öffnen und losschwimmen
Slowmotion
Felix Pörtner, ein freundlicher Besucher meiner Facebookseite, schickte mir eine ganze Auswahl von Streamern, die er selber gebunden hat. Eigentlich waren sie für die kalte Zeit vorgesehen, um einen Köder zu haben, den man ganz extrem langsam führen kann. Das ist allerdings noch überhaupt nicht nötig, und natürlich setzte ich sie sofort ein, führte sie zügig, und fing erstaunlich gut – sogar kapital! Aber dazu mehr auf einer der kommenden Fisch&Fang DVDs! 🙂
Schmuckstücke für Hechte
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Winterhoch „Matze“ bringt Frost! (hoffentlich)
Nächste Woche soll es endlich richtig kalt werden, ich habe Freitag einen Termin für neue Winterreifen, und bis dahin bleibe ich flexibel, fische fast wie im Sommer, und twichte Wobbler durch Flachzonen. Denn da stehen die Hechte hier im hohen Norden zur Zeit noch.Und dann, wenn die ersten Fröste kommen, wenn meiner Reifen Sinn machen und die Köderfischbrut verschwunden ist, dann warten die dicken Hechtmuttis auf mich – und EUCH!