Jan Wolter hat eine seltene DAM-Multirolle erwischen können. Dieses Modell wurde von DAM mit weiteren Seltenheiten wie Beka, Aluba, Ever und Berolina im Jahr 1939 in einem Preisausschreiben verlost.
Diese Rollen sind nie offiziell in einem DAM-Katalog aufgetaucht, vielleicht auch weil im gleichen Jahr der 2. Weltkrieg ausbrach und erst 1949 wieder ein Katalog erschienen ist.
Jan schrieb uns per Mail: „Hallo Thomas, ich habe vor einigen Tagen ein wenig im Netz gestöbert und bin über eine Rolle gestolpert, die bei Facebook angeboten wurde. Ich habe mir zuerst die Fotos angeschaut, wie es so oft so ist… das Kleingedruckte liest man zum Schluss. Bei den Fotos habe ich dann 3225 gelesen, das machte mich stutzig, ich habe mir dann die Überschrift des Angebotes durchgelesen. Dann war alles klar! Tupra 3225! Sie war bereits vier Stunden zuvor ins Netz gestellt worden. Ich hatte keine große Hoffnung mehr, das Schätzchen zu bekommen. Ich schrieb in Windeseile den Verkäufer an, nach gut 20 min rief er mich an und wir haben das Geschäft gemacht, er hat meinen ersten Preisvorschlag direkt angenommen und sagte, da ist dann das Porto dabei! Noch besser, so kann es weitergehen! Ein extrem seltenes Stück aus dem Hause DAM, die Rolle hat eine Spulengröße von 60mm. Ich habe sie zum Vergleich neben einer Ever Ready 3125 (Durchmesser 55mm) fotografiert. Was mich noch interessiert, wäre die genaue Stückzahl dieser Rolle. Beste Sammlergrüße Jan“
Hallo Jan, zur produzierten Stückzahl liegen mir keine genauen Zahlen vor. Ich könnte mir aber vorstellen, dass diese bei über 100 gelegen hat. Es handelt sich also um eine Seltenheit, um gesuchte Sammlerstücke. Sicher sind diese Preisausschreiben-Rollen auch in Produktion gegangen. Niemand fertigt für nur ein paar Rollen aufwändig teure Stanzformen für die Gehäuse etc. an. Der Kriegsausbruch hat DAM dann offenbar einen Strich durch die Rechnung gemacht. Beim Namen „Tupra“ steht das „Tu-“ wahrscheinlich für „Turnier.“ Sportliches Casting mit Multirollen, vor allem der Weitwurf, war damals sehr populär. Das „pra“ könnte für Praxis stehen. Die Rolle ist also für Turnier und Praxis geeignet. Übrigens: Obwohl es eine Vorkriegsrolle ist, ist die Tupra schon mit „DAM GERÄT QUALITÄT“ gemarkt, wie auch die Aluba oder die O-ke. Beste Grüße Thomas
Infos, Fragen und Anregungen bitte per Mail an thomas.kalweit@paulparey.de
Anmerkung vom 27. März 2023:
Ich wurde informiert, dass die „Tupra 3225“ im Jahr 1939 auch von DAM in Anzeigen zum Verkauf angeboten wurden. Auch im Flechsenberger-Katalog aus der Zeit wurde beispielsweise die „Beka“ unter dem Namen „Europa“ und die „Tupra“ in 60mm unter dem Namen „Juwel“ angepriesen. Sie sind also doch etwas häufiger als angenommen.