Der traditionelle Weihnachtskarpfen ist anscheinend out! Nur 3,6% der Deutschen essen Fisch an den Weihnachtsfeiertagen, in den vergangenen Jahren lag diese Zahl noch bei 4,4%.
Am Heiligabend sieht es deutlich anders aus: Da verwöhnen sich 8,6% der Befragten mit Fischprodukten, wahrscheinlich eher Räucherlachs und Meeresfrüchte, in den vergangenen Jahren lag diese Zahl bei nur 6,8%.
Fisch wird am ehesten von den Jüngeren oder den Älteren konsumiert mit je 5 Prozent in den Altersgruppen 18 bis 29 Jahre und 65+. In den Altersgruppen dazwischen (30-65 Jahre) wird Fisch an den Feiertagen fast gar nicht genossen, sondern eher an Heiligabend (zwischen 6 und 9 Prozent).
Die Deutschen mögen es in der Advents- und Weihnachtszeit in Sachen Essen also immer noch traditionell und klassisch: Kartoffelsalat mit Würstchen an Heiligabend und Geflügel, etwa Gans, an den Feiertagen. Das sind die Ergebnisse einer repräsentativen Civey-Umfrage im Auftrag des Lebensmittelverbands Deutschland.
Heiligabend machen Vegetarier eine Pause
Mehr als die Hälfte aller Befragten (56,7 Prozent) weiß bereits Anfang Dezember, was an Heiligabend auf den Tisch kommt – der Klassiker ist Kartoffelsalat mit Würstchen (30 Prozent)). Auf den Plätzen zwei und drei folgen Geflügel (13,3 Prozent) und Fondue oder Raclette (11,8 Prozent). Auffallend: nur 3,8 bzw. 1,4 Prozent der Befragten essen ein vegetarisches bzw. ein veganes Hauptgericht. Damit ist sowohl die Zahl derer, die sich fleischfrei an Heiligabend ernähren im Vergleich zu 2020 (5 Prozent) gesunken und diejenigen, die auf eine rein pflanzliche Kost setzen, sind ebenfalls weniger geworden (2 Prozent in 2020). Der vermeintliche Trend hin zu einer vegetarischen oder veganen Ernährung scheint sich zumindest an Weihnachten nicht widerzuspiegeln. Wahrscheinlich spielen die Flexitarier und Flexitarierinnen, also diejenigen, die nur ab und zu Fleisch und Fisch essen, eine größere Rolle. Wo sonst verzichtet wird, wird an Heiligabend eine Ausnahme gemacht.
Was an den Weihnachtsfeiertagen zubereitet wird, wissen immerhin schon 45,6 Prozent. Spitzenreiter ist trotz steigender Preise das Geflügel, also zum Beispiel die Weihnachtsgans mit 42,2 Prozent. Weit dahinter sind Rinder- oder Schweinebraten (15,2 Prozent) und Wild (12,1 Prozent).
Besonderheiten an Heiligabend
Starke Unterscheide gibt es in den verschiedenen Altersklassen. Kartoffelsalat mit Würstchen wird vor allem von den Seniorinnen und Senioren gegessen (35,6 Prozent). Bei den 18- bis 29-Jährigen sind es hingegen nur 15,2 Prozent. Sie essen lieber Geflügel (27,4 Prozent) oder Vegetarisch (18,9 Prozent).
Auch regionale Unterschiede sind erkennbar – beim Kartoffelsalat gibt es ein starkes Ost-West-Gefälle: In allen östlichen Bundesländern wie Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg, Sachsen-Anhalt, Sachsen und Thüringen liegt der Klassiker bei über 50 Prozent, in jedem zweiten Haushalt kommt er hier an Heiligabend auf den Tisch. In allen Bundesländern sind es zwischen 21,6 Prozent (Rheinland-Pfalz) und 34,6 Prozent (Berlin). Ganz anders konsumieren die Saarländer und Saarländerinnen, dort gibt es nur bei 12,2 Prozent der Befragten Kartoffelsalat mit Würstchen. Hier isst man am häufigsten Geflügel. Die meisten pflanzlichen Mahlzeiten gibt es in Schleswig-Holstein (2,1 Prozent), die meisten vegetarischen ebenso (4,8 Prozent).
Civey hat für den Lebensmittelverband Deutschland e. V. vom 18. bis zum 28.11.2022 rund 5.000 Bundesbürger ab 18 Jahren online zum Thema „Weihnachtsessen“ befragt. Die Ergebnisse sind repräsentativ für die angegebene Grundgesamtheit.
-Lebensmittelverband Deutschland e. V.-