Auf den 56 Kilometern Elbe im Landkreis Nordsachsen wird auch zukünftig geangelt werden dürfen.
Die zuständige Untere Naturschutzbehörde des Landratsamtes wird die naturschutzrechtlichen Voraussetzungen schaffen für eine Nutzungsvereinbarung mit Hegeplan zwischen dem Anglerband Leipzig und der sächsischen Fischereibehörde. Das Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie (LfULG) ist für die Genehmigung des Hegeplanes zuständig, Verpächter der Gewässerstrecke ist der Staatsbetrieb Sächsisches Immobilien- und Baumanagement (SIB).
„Damit ist der Weg frei für die Verlängerung des am 18. Januar auslaufenden Pachtvertrages mit dem Freistaat“, erklärt der zuständige Landrat Kai Emanuel in einer Mitteilung des Landkreises Nordsachsen vom 10. Januar 2022. Der Landrat hatte sich zuvor für die Anglerinteressen an der Elbe eingesetzt.
Das Angelgewässer Elbe fließt im Landkreis Nordsachsen durch verschiedene Schutzgebiete, wie etwa das Landschaftsschutzgebiet „Elbe Torgau“ und das Naturschutzgebiet „Alte Elbe Kathewitz“, das Fauna-Flora-Habitat „Elbtal zwischen Mühlberg und Greudnitz“ und das Vogelschutzgebiet „Elbaue und Teichgebiete bei Torgau“.
Fischereibehörde, Landratsamt und Anglerverband haben sich am 10. Januar 2022 darüber geeinigt, in welchen Abschnitten der Elbe das Brüten der Vögel zu bestimmten Zeiten durch Angler nicht beeinträchtigt werden soll. Der Anglerverband hat zudem jene Bereiche genannt, die bevorzugt zum Angeln aufgesucht werden. Zudem wurden Flussabschnitte aufgeführt, die nur selten befischt werden und deshalb während der Brutzeit für Angler eher gesperrt werden können. Der Anglerverband wird über Einzelheiten informieren, nachdem die Genehmigung offiziell erteilt wurde.
Landesanglerverband sorgt für Stabilität
FISCH & FANG-Autor und Elbangler Sebastian Hänel schrieb der Redaktion Folgendes: „Der Landesanglerverband Sachsen sorgt als Pächter dieses langen Flussabschnittes für Stabilität und wenige, einheitliche Regelungen. Er macht dieses schöne Gewässer auch für Gäste zugänglich. Des Weiteren arbeitet dieser Verband auf Augenhöhe mit der Politik zusammen und kann zusätzliche Einschränkungen meist sicher abwehren. Meine größte Sorge, die mit einem Wegfall des Verbandes als Pächter einhergeht, ist das Zerstückeln der schönen Elbe in unzählige Vereine. Dann erstickt dieses zuvor stabil und friedlich befischte Gebiet in Vereinsmeierei, was ein unsäglicher Alptraum wäre.“