Hin und wieder kann es vorkommen, dass an einem alten Köder ein Nadelwirbel abhanden gekommen ist. Gegen das Ersetzen ist nichts einzuwenden, wurden diese Wirbel doch auch damals nur aus einfachen Stahl-Stecknadeln hergestellt.
Vor allem bei Ködern aus den 1930er – 50er Jahren kamen Nadelwirbel zum Einsatz. Später wurden dann manchmal etwa störende Zusatzdrillinge mit ihrem Wirbel von den Besitzern abgekniffen. Manche Köder hatte auch nur zusätzliche Bohrungen, damit man Haken auf Wunsch nachrüsten konnte. Ein fehlender Drilling an einem schönen Köder stört jedenfalls in der Sammlung und ein Sprengring wäre als Ersatz oft nicht original.
Wichtig ist für das Ersetzen von Nadelwirbeln, dass alte, zeitgemäße Stecknadeln verwendet werden. Oft hatten die Nähnadel-Hersteller in früheren Zeiten auch Angelhaken im Programm. Man findet alte Stecknadeln auf dem Flohmarkt, im Nähzeug der Uroma oder auf ebay. Ideal sind Stecknadeln mit großen Köpfen. Wenn sie angerostet sind, sind sie besonders gut, denn das ist ein Indiz dafür, dass sie nicht gut gehärtet sind. Sie lassen sich dann einfacher verbiegen. Gehärtete Stecknadeln (wie die tschechischen Koh-i-noor auf den Bildern, die super für Sol-Köder geeignet sind) brechen beim Verbiegen sofort ab, sie müssen mit dem Feuerzeug kurz ausgeglüht werden, danach sind sie butterweich. Wer will, kann sie nach der Verarbeitung erneut erhitzen und dann in Öl abschrecken, so werden sie wieder etwas härter, aber auch brüchiger.
Eine genaue Anleitung zur Herstellung der verschiedensten Nadelwirbel findet sich in Max Piper, Spinnangeln, z.B. in der Ausgabe 1958. Hier werden auch spezielle Biegewerkzeuge gezeigt, die man sich leicht mit ein paar Nägeln selbst anfertigen kann.