In der frühen Nachkriegszeit hat die Münchner Firma Hildebrand-Wieland noch wunderschöne Achsrollen gebaut.
Diese Rollen finden wir witzigerweise im Stork-Katalog von 1953, dort ist neben verschiedenen Hildebrand-Achsrollen auch eine Hildebrand-Multirolle zu finden. Offenbar haben in der schweren Zeit die ehemaligen Erzkonkurrenten einander zugearbeitet. Stork hat selbst in den 1950ern keine Rollen mehr gebaut und hatte Modelle anderer deutscher Hersteller (Adolf Legrand, Hildebrand-Wieland, Plate, Sol, DAM usw.) im Programm.
Hier die „Dural-Weitwurf-Spinnrollen“ in 7, 5 und 10 cm Durchmesser. Diese Rollen aus Duraluminium für den Flugzeugbau waren ursprünglich alle einmal schwarz galvanisiert, die Farbe ist aber mit den Jahrzehnten durch Gebrauch abgerieben worden.
Hildebrand-Rollen aus dieser Zeit lassen sich gut durch die typischen Griffknäufe und Schieber erkennen, natürlich auch durch diedachförmig zugespitzte Rückwandstrebe. Diese Rollen sind auch besonders verziert, entweder durch feinste Drehrillen auf der Rückwand oder durch kreisförmigen Dekorschliff (Zierschliff mit Marmoriereffekt „Pfauenauge“). Oft sind Teile der Rollen auch mit Schlangenlinien dekoriert, die wahrscheinlich mit einer Flexscheibe aufgebracht wurden. Alles in allem für mich die hübschesten Rollen aus der Zeit. Sie sind stets ungemarkt, da sie ja von Stork verkauft wurden.
Wer weiß mehr? Infos an thomas.kalweit@paulparey.de