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Mysteriöse Mühlkoppen (II)

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Belaco-Koppen
Oben zwei typische Belaco-Koppen aus hellem Leder und mit den charakteristischen Wellenlinien auf der Flanke sowie den gestrichelten Flossen. Oben links sieht man auch gut die Belaco-typische Korkenzieher-Öse zum Auswechseln des Drillings. Die untere Koppe ist dunkler, grober bemalt und besitzt eine andere Montur, aber auch gestrichelte Flossen.

Kürzlich hat Sören Fietz hier im Sammlerblog zwei Mühlkoppen-Imitationen mit unbekanntem Hersteller vorgestellt. Es könnte sich dabei um Belaco-Koppen handeln – oder auch nicht.

Auf diesen Beitrag hat sich Gerhard Dee gemeldet. Er schrieb uns folgendes: „Hallo Thomas, anbei noch einige weitere Bilder zum Koppen-Thema. Das Foto mit den drei Exemplaren zeigt oben zwei Belaco-Koppen (je 55mm) mit den dafür typischen Merkmalen. Die darunter abgebildete Koppe (50mm) ist aus etwas dunklerem Leder. Ihre Bemalung ist grober und verschwommener. Der Haken ist in eine zugelötete Öse eingehängt. Das dürfte einen Wechsel nur mit Sprengring erlauben. Außerdem ist noch eine zusätzliche Drahtöse am Schwanzende angebracht: Platz für einen weiteren Haken, farbige Wollstreifen oder Federn, um die Fängigkeit zu erhöhen.

Die beiden grauen Koppen mit den langen Rückenflossen (75mm + 55mm) bestehen aus mit Leder überzogenen Bleikörpern. Das macht sie ziemlich schwer und unflexibel aber gut werfbar und auch an tiefen und strömenden Gewässern einsetzbar. Ihre Mittel-Bohrungen machen es einfach, beliebige Stahl- oder Monofil-Vorfächer mit angebundenen Haken durchzufädeln und ebenso leicht auszutauschen.

Der letzte Leder-Köder (55mm) ist ähnlich leicht und flexibel wie die Belaco-Exemplare. Er unterscheidet sich von den anderen durch seine hochrückige, eher barschartige Form, den unten angebrachten Haken und vor allem durch die farbenfrohe Bemalung: die eine Seite trägt ein blaues Schuppenmuster, die andere zusätzlich goldene Streifen. Er hat wohl die meiste Zeit gut geschützt verbracht und ist deshalb noch recht schön erhalten.

Bis auf die Belaco-Koppen konnten bisher noch keine Exemplare einem bestimmten Hersteller zugeordnet werden. Auch die zeitliche Bestimmung ist ungeklärt. Herzliche Grüße, Gerhard“

Hallo Gerhard, sehr schöne und interessante Köder! Die beiden Belaco-Koppen sind wie aus dem Katalog und eindeutig dem Hersteller zuzuordnen. Die üppig geschwungenen Kringel auf der Flanke, die gestrichelte Flossen und vor allem die offene Wechselöse sind schon ziemlich unverwechselbar. Die dritte Koppe ist da schon sehr ähnlich, zumal sie auch gestrichelte Flossen besitzt. Die Hakenmontur könnte auch einmal zusätzlich zur vorhandenen Öse angebracht worden sein. Dieser Köder wurde ja in der frühen DDR eine längere Zeit hergestellt, da ist einiges denkbar: Verschiedene Hersteller (Belaco selbst und dann ein VEB), vielleicht wurde der Köder vom Angler auch einmal „nachgemalt“.

Die schweren grauen Koppen entsprechen mit dem durchgezogenen Vorfach der Hildebrand-Abbildung von 1950. Dort scheinen mir die Brustflossen aber deutlich größer gewesen zu sein. Wegen der schlechten Abbildung kann man da aber nichts Endgültiges sagen. Viel Raum für Spekulation! Beste Grüße Thomas

Infos, Fragen und Anregungen bitte an thomas.kalweit@paulparey.de

Belaco-Koppen
Ganz typische Belaco-Koppe: Mit Wellen-Kringeln auf der Flanke und offener Öse zum Wechseln des Hakens.
Diese Koppe weicht in einigen Punkten von der Belaco-Version ab, die Bemalung ist grober, die Flossen aber immer noch gestrichelt. Die Montage besitzt gelötete Ösen. Man beachte die zusätzliche Öse an der Schwanzwurzel.
Diese Koppen mit der großen Rückenflosse sind bleischwer und wurden aufs Vorfach gefädelt. In diesem Punkt entsprechen sie dem Hildebrand-Modell.
Besonders hübsch bemalte und hochrückige Leder-Koppe. Wer war der Hersteller?
Auf der anderen Seite mit Streifenmuster.
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