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Luxus-Fliegenrute von DAM

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Die D.A.M. Nymphe, eine absolute Traum-Fliegenrute aus den 1960ern.

Auf dem Angelflohmarkt in Bischofsheim sprang mir gestern diese ungefischte Schönheit der Deutschen Angelgeräte Manufaktur ins Auge.

Der kupferfarbene Blank, der rot eloxierte Rollenhalter, die goldenen Ringe und Hülsen – vor allem aber die braun-gelb geringelten Wicklungen machen diese Rute zu einem absoluten Hingucker! Das Design dieser High-End-Fliegenrute schreit sozusagen 60er Jahre. Man kann sich gut einen Opel Rekord oder Ford Taunus in Gold mit diesen gestreiften Sitzbezügen vorstellen.

Im DAM-Katalog von 1961 wurden die Hohlglas-Fliegenruten „Nymphe Nr. 334“ und „Elfe Nr. 333“ als „die besten unseres Sortiments“ vorgestellt. Sie sprangen dem Kunden im Fachhandel durch ihre „Luxusausführung rotbraun“ direkt ins Auge. Die dreiteilige Elfe kostete damals stolze 84 DM, die Nymphe 75 DM. Ein Arbeiter verdiente zu dieser Zeit im Durchschnitt ca. 500 DM brutto im Monat.

Im DAM-Katalog von 1965 wurde die Nymphe als „Traumrute für jeden Fliegenfischer“ angepriesen. Eine „rotbraune Luxusrute“, die besonders anspruchsvoll ausgestattet worden war: Achatleitring, vergoldete Ringe, Hülsen und Rollenhalter, Gummistopfen. Die „Nymphe“ wurde mit zwei Spitzen ausgeliefert, dazu ein Stofffutteral plus golden beschichtetes Alurohr.

Länge: 2,55 m, Gewicht: 135 g, Aktion: leicht, Fliegenschnur: E-F (parallel) HEH-HDH (verjüngt). Die heutige AFTMA-Klassifikation hatte sich noch nicht durchgesetzt.

Condition, condition, condition!

Alte Ruten sind bei Sammlern nicht sonderlich begehrt, weil sie so platzraubend sind und sie sich schlecht in einer Vitrine ausstellen lassen. Und falls man sie doch dort präsentiert, leiden sie stark unter dem Sonnenlicht und sind nach ein paar Jahren einseitig ausgeblichen, unansehnlich und wertlos. Weil Ruten nicht so vitrinentauglich wie Rollen und Köder sind, bleiben ihre Preise sehr im Rahmen. Schönste Stücke aus der Smaragd-Serie von DAM sind da schon für 15-30 Euro zu haben. Kaum eine DAM-Rute erreicht mehr als 60 Euro. Wie überall beim Sammeln, gleichgültig ob bei Briefmarken oder Blechspielzeug, gilt auch hier die wichtigste Regel: Condition, condition, condition! Der Zustand ist alles: Sind Ringwicklungen aufgeplatzt, das Firmenlogo zerkratzt, dann taugen die Ruten meistens nur noch als bessere Tomatenstange, sind unverkäuflich. Ist die Rute aber makellos und quasi neuwertig, dann sollte bei einem guten Preis zugegriffen werden, vor allem wenn es sich um die seltenen Topmodelle aus der damaligen Zeit handelt! Man lagert sie am besten vor Licht geschützt in ihrem Futteral und nimmt sie alle paar Jahre bei einem guten Glas Rotwein hervor und erfreut sich daran.

Wer hat weitere Rutenprachtstücke aus dieser Zeit? Bilder bitte an thomas.kalweit@paulparey.de

Ringe und alle Beschlähe sind vergoldet, selbst Winding Check und Hakenöse. Ganz wichtig für Sammler: Das Firmenlogo muss unbeschädigt sein.
Die braun-gelben Ringwicklungen erscheinen aus heutiger Sicht sehr seltsam, aber in den 1960ern kleidete sich auch die Damenwelt in solchen Farben.
Der Rollenhalter ist rot eloxiert mit vergoldeten Schieberingen.
Bei Hülsen und Ringen setzte DAM vor allem auf geringes Gewicht. Die Nymphe wog laut Katalog nur 135g.
Die Nymphe im DAM-Katalog von 1961. Sie kostete damals 75 DM. Laut Katalog gab es anscheinend auch Ausführungen mit blau abgesetzten Wicklungen.
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