ANZEIGE

Lebende Fisch-Konserven

1032


Im Pinguin-Magen bleiben Fische bis zu drei Wochen frisch.

Die Zeitschrift „New Scientist“ berichtet, dass Königs-Pinguine ihre Verdauungs-Bakterien mit einem selbst produzierten Antibiotikum zerstören können. Sie horten für die Notfall-Versorgung ihrer Jungen im Magen unverdaute Fische.

Für die Fütterung der Jung-Vögel sind normalerweise die Weibchen zuständig. Sie befinden sich aber oft tagelang zur Futtersuche auf hoher See. Vor allem bei schlechtem Wetter können die Mütter verspätet zurückkommen. Während dieser Zeit bewachen die Männchen die hungernden Jungen.

Kommen die Weibchen nach Tagen nicht von der Futtersuche zurück, versorgen die Männchen mit ihrem gespeicherten Not-Vorrat die Jungen. Bis zur „Schicht-Ablösung“ können die Männchen keine Nahrung aufnehmen. Sie verlieren in der Wartezeit bis zu 20 Prozent ihres Gesamt-Gewichts.

Wissenschaftler des Französischen Nationalen Forschungszentrum (CNRS) in Strasburg nahmen den Magen-Inhalt von Königs-Pinguinen genauer unter die Lupe. Obwohl Temperatur und Säure-Gehalt ideale Voraussetzungen für das Bakterien-Wachstum boten, fanden sie fast nur tote oder verkümmerte Mikroben vor. Die Forscher glauben, dass antibakterielle Substanzen im Magen der Tiere für den Zusammenbruch der Bakterien-Population sorgen.

Die Küken der Königs-Pinguine müssen sich im ersten Sommer reichlich Speck anfressen, um ihren ersten Winter zu überstehen. Durch die selbstlose Fütterung der Eltern wachsen die Jungvögel in Rekord-Tempo: Sie schlüpfen mit 220 Gramm Gewicht – nach wenigen Wochen bringen sie bereits mehr als zehn Kilogramm auf die Waage.

-tk-

ANZEIGE
Abo Fisch&Fang