Jan Wolter zeigt uns heute ein ungewöhnliches großes und wuchtiges Krokodil-System, mit dem in früheren Jahren auf die wirklich großen Räuber gefischt wurde.
Jan schrieb uns dazu: „Hallo Thomas, so ein schönes System hatte ich noch nie in den Händen. Es ist zwar kein Storch oder eine Ziege drauf, aber das muss es auch nicht. Es ist so aufwendig gearbeitet und bis ins kleinste Detail durchdacht. Es lag in einem Konvolut, das ich aus dem Raum Baden-Württemberg bezogen habe. Die Bilder waren nicht gerade sehr aussagekräftig, aber das Krokodil-System hatte ich gleich gesichtet. Ein paar tolle Überraschungen waren auch dabei, wie alte DAM-Perlmuttköder oder ein Espo Blitz mit D.R.G.M. Aber dieses System hier war für mich das absolute Highlight des Konvoluts. Mit dabei war auch ein auf der eigenen Achse drehender Spinner, sehr groß und sehr schwer. Das schöne System bekommt einen Ehrenplatz in der Vitrine. Beste Sammlergrüße Jan“
Hallo Jan, als ich dieses massive Krokodil-System mit dem furchteinflößenden Dorn und den fetten Sneckbent-Drillingen gesehen habe, habe ich gleich an Huchenangeln gedacht. Es könnte also gut in Süddeutschland gefertigt worden sein. Es könnte aber auch in England für die Kolonien gefertigt worden sein. Hardy etwa hatte einiges an Gerät auch für Mahseer in Indien oder Riesenfische in Afrika im Programm. Das erste Krokodil-System wurde 1894 von Hardy zum Patent angemeldet. Die Hardy-Systeme sind aber leicht anders konstruiert und in der Regel auch auf den Flossen gemarkt. Aber auch andere englische Hersteller haben damals spezielle Köder und Geräte für die Mahseer-Angelei in Indien angeboten. Bei Deinem Krokodil-System ist auffällig, dass alle Drillinge direkt ans System montiert wurden. Normalerweise hängen die Haken an Draht-Seitenarmen. Das ist schon ungewöhnlich. Bei der Durchsicht meiner Kataloge konnte ich bisher noch kein solches System entdecken. Sicher weiß ein anderer Sammler mehr! Gruß Thomas
Link-Tipp: System von Stork zum Vergleich
Infos, Fragen und Anregungen bitte an thomas.kalweit@paulparey.de