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IKSR beschließt biologisches Rhein-Messprogramm

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Delegierte aus der Schweiz, Frankreich, Deutschland, Niederlande, Luxemburg, Österreich, Liechtenstein, Italien und der belgischen Region Wallonien trafen sich in Wien. Bild: IKSR

Anlässlich der jährlichen Plenarsitzung der Internationalen Kommission zum Schutz des Rheins (IKSR) am 30. Juni 2023 empfingen die Präsidentin Miriam Haritz aus Deutschland und der Co-Vorsitzende und Gastgeber Günter Liebel aus Österreich die neun Delegationen sowie anerkannte Beobachter in Wien.

In der Sitzung wurde das Rheinmessprogramm Biologie 2024/2025 beschlossen. Alle sechs Jahre untersucht die IKSR im Rahmen einer internationalen Monitoring-Kampagne, wie sich fünf wichtige Bio-Indikatoren (Phytoplankton, Benthische Diatomeen, Makrophyten, Makrozoobenthos und Fischfauna) entlang des Rheins entwickelt haben. Die Ergebnisse geben Aufschluss über den ökologischen Zustand des Rheins und werden in die Berichterstattung über die Umsetzung der Wasserrahmenrichtlinie im Rheineinzugsgebiet einfließen.

Artnachweis durch eDNA

Anlässlich dieser neuen Messkampagne werden einige Delegationen einen Beitrag zu Forschungsprogrammen leisten, indem sie Wasserproben für spätere Analysen mit eDNA (Abkürzung von „environmental DNA“, Englisch für „Umwelt-DNA“) zur Verfügung stellen. Diese Methodik umfasst den Nachweis von DNA, also Erbgut, in der Umwelt, z. B. im Wasser eines Flusses. Dies erlaubt Rückschlüsse auf die dort vorkommenden Arten. Die Methodik bildet eine wichtige Ergänzung zu den herkömmlichen Beprobungen und ist gut geeignet, um beispielsweise die Verbreitung invasiver Arten im Rheineinzugsgebiet frühzeitig zu erkennen.

Studie zur Bestandsentwicklung der Lachspopulation

Außerdem hat die IKSR bekannt gegeben, dass sie – in Abstimmung mit den Staaten im Rheineinzugsgebiet und der Europäischen Union – im April 2023 eine Studie zur Evaluation der Bestandsentwicklung der Lachspopulationen im Gewässersystem Rhein in Auftrag gegeben hat. In den vergangenen Jahren hat die Anzahl der Lachsrückkehrer nicht in dem Maß zugenommen, wie aufgrund der umgesetzten Maßnahmen zu erwarten war. Die neue Studie soll daher in erster Linie Aufschluss über die möglichen Ursachen – u. a. häufigere Niedrigwasserphasen und verstärkten Prädationsdruck – geben und Maßnahmenvorschläge zur Optimierung der Wiederansiedelungsbemühungen formulieren.

Im südlichen Oberrhein gibt es Fortschritte bei der Wiederherstellung der ökologischen Durchgängigkeit. An den Staustufen in Rhinau und Marckolsheim hat der Bau von Fischpässen im Herbst 2022 bzw. Juni 2023 begonnen, wie die französische Delegation mitteilte.

-Pressemitteilung IKSR-

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