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Holzrollen aus dem Erzgebirge

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Ungewöhnlich geformtes Messingkreuz. Es erinnert etwas an den Christus mit ausgestreckten Armen über Rio de Janeiro.

Vor wenigen Tagen bin ich an drei alte Holzrollen aus dem Erzgebirge geraten.

Bei dieser Region in Sachsen denkt man ja direkt an weihnachtliche Drechselarbeiten aus Holz wie Räuchermännchen und Nussknacker. Auch diese Rollen sind gedrechselt, das würde zu dieser für die Holzverarbeitung berühmten Gegend passen.

Alle drei Rollen besitzen die gleichen rechteckigen Knebelschilde mit spitz ausgezogenen Seiten. Die Griffknäufe wurden ebenfalls aus Holz gedrechselt. Zwei Rollen haben noch eine Besonderheit: Sie sind mit dem Hersteller „JFH“ oder „JHF“ gemarkt und offenbar durchnummeriert. Eine Rolle trägt die Nummer 51, die andere die 76. Das „H“ ist in der Mitte des Firmenlogos ist besonders groß eingeprägt, es also wichtiger, wahrscheinlich die Abkürzung für den Nachnamen oder den Herstellungsort. Es könnte also irgendwas in die Richtung Johann Friedrich H. oder Johann F. aus H. bedeuten.

Die Rollen könnten auch aus dem benachbarten Tschechien (Böhmen, Sudetenland) stammen. Es wird sicher noch einige Jahre Forschung brauchen, bis der Hersteller zu entschlüsseln ist.

Die ungemarkte Holzrolle hat zudem einen ungewöhnlich komplizierten Klickermechanismus, wie ich ihn so noch nie gesehen habe.

Wer weiß mehr? Infos an thomas.kalweit@paulparey.de

Auch die Griffknäufe sind aus Holz gedrechselt und deshalb unten deutlich durch jahrelangen Gebrauch abgeschliffen.
Auch die Messingteile sind sehr schön verarbeitet.
Das Innenleben der ungemarkten Holzrolle.
Der Mechanismus für den Klicker ist aufwändig und sehr ungewöhnlich.
Die beiden gemarkten Rollen "51" (links) und "76". Die rechte Holzrolle wurde rot überpinselt.
Die Knebelschilde aller drei Rollen haben eine identische Form.
Je nach Lesart heißt der Hersteller "JFH" oder JHF".
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