Schon häufiger haben wir hier im Sammlerblog von sogenannten Slater-Verschluss oder auch Slater-Aushebemechanismus gesprochen.
Dazu hat sich Peter Taudor gemeldet: „Zum Thema Holzrolle mit Slater-Verschluss sende ich diese Fotos. Es ist eine von R. Heaton mit der Patentnummer aus dem Jahre 1885. Trotz des Alters läuft die seidenweich, wie eben eine Pin laufen sollte. Die Griffe scheinen mal neue angebracht worden zu sein. Beste Grüße Peter“
David Slater, geboren 1848 und ausgebildeter Stellmacher (Kutschenbauer), baute ab ca. 1881 in Newark am Fluss Trent seine berühmten Nottingham-Holzrollen und vorher auch schon mehrteilige Angelruten. Der nach ihm benannte Spulen-Aushebemechanismus machte die übliche Mutter in der Mitter der Rolle überflüssig. Mit einem Handgriff konnte die Spule ausgehoben werden. Das war beim Angeln häufiger nötig, wenn etwa Schnur unter den Rand gelaufen oder Sand in das Gehäuse gelangt war. Dieser Mechanismus wird auf Englisch als „Slater Latch“ bezeichnet. Man drückt einen kleinen Pin beiseite und schon lässt sich die Spule ausheben. Obwohl dieser Mechanismus mit seinem Namen verbunden ist, erfunden hat er ihn nicht, er besaß auch kein Patent dafür. Schon sehr frühe Centrepins vor 1880 besaßen vergleichbare Ausheber. Deshalb hat auch Reuben Heaton in Birmingham diese Art des Verschlusses auch problemlos kopieren können. Für Reuben Heaton habe ich kein Patent für 1885 finden können. Er besaß laut Literatur vier Patente (1874, 1884, 1888 und 1897), zwei bezogen sich auf Apparate zum Trocknen frisch lackierter Holzruten, zwei weitere auf den Rollenbau: darunter ein schwenkbarer Trommelverschluss von 1897. Anscheinend hat er sich letztendlich ein Patent auf diese Art des Verschlusses besorgt, wahrscheinlich in leicht abgewandelter Form. Kannst Du mir die Patentnummer auf der Rolle bitte einmal durchgeben, sie ist auf den Bildern nicht zu erkennen. Gruß Thomas
Infos. Fragen und Anregungen bitte an thomas.kalweit@paulparey.de
Anmerkung vom 29.07.2024: