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Haken-Puschel ersetzen

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Der fertige Hakenpuschel mit Originalhaken, echter Schurwolle und altem Messing-Lametta gefertigt.

Es ist besonders ärgerlich, wenn man einen alten Köder besitzt, der ursprünglich mit einem roten Wollpuschel am Drilling ausgerüstet war, dieser lockende Quast aber über die letzten hundert Jahre irgendwie verloren gegangen ist.

Solche Puschel lassen sich ganz einfach originalgetreu ersetzen. Wichtig dafür ist, dass man einen passenden Drilling aus der Zeit besitzt und dafür nur reine Schafsschurwolle ohne Synthetik-Beimischungen verwendet. Hier benutze ich beispielsweise 100% naturbelassene Merino-Wolle in der Farbe Dunkelrot. Ein Knäuel kostet da etwa 4-5 Euro. Ideal wäre auch Wolle aus Uromas Nähkästchen. Je nach Hakengröße sind verschiedene Fadenstärken erforderlich, von dünnen Stopfgarn bis zur dicken Strickwolle.

Für die Umwicklung kommt uraltes Messing-Tinsel oder echtes Metall-Lametta aus dem Fliegenbinde-Bedarf in Frage. Auf Angelflohmärkten findet man oft passende Drillinge und alte Bindematerialien für kleines Geld. Es geht auch gut mit dünnem Messingdraht, den man vor der Verwendung mit dem Feuerzeug etwas ausglüht und verdreht, damit er nicht mehr so neu aussieht.

Wichtig ist eine ausführliche Recherche vorab, in alten Katalogen und Büchern. Denn die Puschel weichen je nach Hersteller stark ab (Rot-Farbton, Fadenstärke, Zahl der Messingwicklungen usw.) und unser Köder sollte doch möglichst einen originalgetreuen Wollquast bekommen.

Hier die Herstellung Schritt für Schritt. Am Ende kann man den fertigen Puschel kurz in Schmutzwasser aus einer Pfütze tauchen und wieder trocknen, damit er den Gebraucht-Look erhält. Gut sieht auch aus, wenn man ihn minimal mit eingetrocknetem Fett aus bei Sammlern allgegenwärtigem Rollenschrott einreibt. So bekommt der Puschel ein nicht zu fabrikneues Aussehen.

Für die Herstellung eines möglichst originalen Puschels kommt nur reine Schafswolle in Frage, ohne Kunstfasern.
Für die Wicklung wird altes Messing-Tinsel oder Lametta aus dem Fliegebindebedarf verwendet, möglichst aus der Zeit des Kunstköders.
Die Wolle wird in gleich lange Stücke geschnitten, für jeden Hakenzwischenraum 2 oder 3, je nach Dicke der Wolle und Größe des Hakens.
Mit dem alten Lametta wird eine Grundwicklung auf dem Hakenschenkel aufgebracht.
Die Wollfäden werden als Bündel durch das Hakenöhr gezogen, das geht am besten mit einer Schlaufe aus Draht oder Schnur.
Das alte Lametta wird getreu dem Vorbild um den Hakenschenkel gewunden. Die Wollfäden werden gleichmäßig um den Drilling verteilt.
Das Ende des Lamettas wird unter dem Puschel mit mehrfachen Knoten und einem Tropfen Lack gesichert.
Mit der Schere wird die Wolle passend zurechtgestutzt.
Mit der Nadel werden zum Schluss die Wollfäden aufgefächert, damit ein kompakter Puschel entsteht.
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