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Geheimnisvoller Blautopf

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Magisches Farbspiel: Die Karstquelle Blautopf ist berühmt für seine auffallend blaue Färbung. Bild: G. Lengler

Obwohl es auf der Schwäbischen Alb eher wenige Oberflächengewässer gibt, ist das Element doch sehr prägend für die heutige Landschaft gewesen.

Sie hat sich Zeit gelassen, die Schwäbische Alb. Rund 200 Millionen Jahre reicht ihre Geschichte zurück, bis in eine Periode, in der Europa vom Jurameer bedeckt war. Das Wasser formt die Alb bis heute, an der Oberfläche und tief unter der Erde.

Wasser formte die Landschaft

Es ist kühl hier. Ein dichtes Blätterdach und eine hohe Felswand schirmen die Sonne ab. Wie in einer Prozession spazieren viele Menschen um den türkisfarbenen Blautopf, eine der bekanntesten Sehenswürdigkeiten auf der Schwäbischen Alb. Die Wasseroberfläche selbst scheint ruhig. Nur der konstante Überlauf an der Beckenseite verrät, dass es sich hier um eine Quelle handelt. Das Wasser rauscht kurz der Stadt Blaubeuren entgegen, wird von einem Becken aufgefangen und macht sich dann als Fluss Blau auf den Weg nach Ulm.

Am Grund der Quelle wiegen tiefgrüne Pflanzen in der Strömung. Vor 200 Millionen Jahren war hier alles mit einem Korallenmeer bedeckt. 20 Meter lange Ichthyosaurier sind hier entlang geschwommen und haben Jagd auf Ammoniten gemacht.

Das Farbspiel aus Blau und Grün verleiht dem Blautopf etwas Geheimnisvolles. Bild: G. Lengler

2.800 Höhlen und Unterwasserkanäle

Trotz der Wasserfälle, Quellen und Hülen (mit Wassser gefüllte Karsttrichter) gibt es auf der Schwäbischen Alb nur sehr wenig Oberflächenwasser. Das liegt an der kalkhaltigen oberen Gesteinsschicht, erklärt Sandra Teuber, Geografin und Geschäftsführerin des UNESCO Global Geopark Schwäbische Alb. „Die Alb ist von Rissen und Spalten durchzogen“, beginnt sie, „das Regenwasser wäscht den Kalkstein des Weißjura Stück für Stück aus und hat innerhalb von Millionen von Jahren ein Unterwassersystem geschaffen, das stetig weiter wächst. Dadurch sind 2.800 uns bekannte Höhlen entstanden und Unterwasserkanäle, die das Wasser in die Töpfe, Wasserfälle und Flüsse leiten. Das bekannteste Beispiel für einen unterirdischen Kanal ist in Immendingen zu sehen. Denn dort wird aus der reißenden Donau ein Rinnsal. “Der Fluss verschwindet – das Wasser versickert oder versinkt – und die Donau kommt erst ein paar Kilometer weiter wieder zum Vorschein”, erzählt Sandra Teuber begeistert.

Info: Mehr Informationen unter tourismus-bw.de/geoparkalb und schwaebischealb.de

-Pressemitteilung Tourismus Marketing GmbH Baden-Württemberg-

Seit dem Mittelalter siedeln sich die Menschen an den Hülen der Alb an. Hülen sind mit Wassser gefüllte Karsttrichter. Bild: G. Lengler
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