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Fressen Gänsesäger Seeforellen

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22.02.2010

Offenbar sind Gänsesäger für den massiven Rückgang der Seeforellen-Jungfischbestände in den Vierwaldstättersee-Zuflüssen Muota und Leewasser verantwortlich.

Der gezielte Abschuss einzelner Wasservögel soll Klarheit über deren Ernährungsgewohnheiten bringen. Dies teilte die Staatskanzlei des Kantons Schwyz mit. Der Lebensraum der Seeforelle ist durch bauliche Massnahmen und Nutzung der Fliessgewässer durch Wasserkraftwerke sehr stark beeinträchtigt. Es fehlen auch Rückzugsmöglichkeiten für die Jungfische. Dadurch werden sie eine leichte Beute für Fisch fressende Vögel. Obwohl die kantonale Fischzucht seit mehreren Jahren Seeforellen zur Verstärkung der natürlichen Fortpflanzung aufzieht und in Muota und Leewasser aussetzt, sind die Seeforellenbestände in diesen Gewässern besorgniserregend zurückgegangen. Das Amt für Natur, Jagd und Fischerei des Kantons Schwyz vermutet, dass der Gänsesäger mitverantwortlich ist für den massiven Rückgang der Seeforellenbestände. Deshalb werden die Anzahl der Gänsesäger und der Seeforellen in Muota, Leewasser, Chlosterbach und Seewern systematisch erfasst. Um Gewissheit darüber zu erlangen, ob sich die Gänsesäger in diesen Fliessgewässern tatsächlich vorwiegend von jungen Seeforellen ernähren, sollen nun einzelne dieser Wasservögel erlegt werden. Gänsesäger sind bundesrechtlich geschützt. Die Kantone können jedoch Maßnahmen gegen geschützte Tiere anordnen, die erheblichen Schaden anrichten. Gestützt auf diese Gesetzesgrundlage hat der Schwyzer Regierungsrat den Abschuss von maximal fünf Gänsesägern durch autorisierte Mitarbeiter des Amtes für Natur, Jagd und Fischerei zu Untersuchungszwecken genehmigt. Die Erkenntnisse aus den Untersuchungen der erlegten Gänsesäger werden anschließend in einem Bericht an das Umweltdepartement zusammengefasst. Dieser Bericht wird als Grundlage für weitere Maßnahmen dienen. -ah-

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