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Frauenpower

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Frauenpower

08.08.2014 10:03 von Matze Koch

Schniepel Alarm

Männlicher Frust wenn die Frauen besser fangen?

Sind die Mädels im Kommen?

 

Auf der aktuellen Titelseite der Fisch&Fang ist es unübersehbar. Die Mädels stürmen die „Angeldomäne Mann“ mit aller Macht. Zugegeben, prozentual ist es noch extrem dünn, mit den Mädels. Weniger als zwei Prozent Anglerinnen sollen es sein. Auf meiner Facebookseite sind es etwas mehr, nämlich immerhin vier Prozent der Likes. Das liegt aber vermutlich an meiner unwiderstehlichem Glatze und dem charmanten Bierbauch 😉

 

 

 

Sind Mädels besser?

Aber im Ernst: fangen Frauen so gut, dass sie in diesem Metier mithalten können. Oder fangen sie sogar besser? Scherzhaft weise ich oft drauf hin, dass Moni besser fängt als ich. Das tut sie auch manchmal. Oder auch ein bißchen öfter als manchmal. Ich denke ein gewisses Händchen haben viele weibliche Angler für die Fische. Im Mittelalter übrigens galt Angeln in vieler Hinsicht als Frauensport.Netze waren für die Berufsangler, die Angelrute gewissermaßen für die Mädels.

An diesem Tag bin ich mit Stephan, einem der besten Zanderangler den ich kenne, gegen Moni angetreten. Den Topfisch fing sie.

 

Alles nur Weicheier!

Wir betreiben also einen ehemaligen Frauensport, Jungs, da beißt die Maus keinen Faden ab! Das klingt aber nicht mehr ganz so „schlimm“, wenn man sich vor Augen führt, dass Fußball (Soccer) in den USA noch heute als „Frauensport“ gehandelt wird. Echte Männer spielen Football!

Doch woran liegt es, dass Frauen oft gut fangen? Ich bin der Meinung, Frauen denken nicht so übertrieben viel nach wie Männer. Wir Männer wollen alles genau planen. Der Haken daran: In unsrem Hobby ist kaum etwas wirklich vorhersehbar. Selbst wenn man Wind, Wasser und Wetter jahrelang beobachtet, kann man nur Faustregeln aufstellen. Ob der braunweiße Gummifisch morgen Abend beim Zanderjiggen noch genauso punktet wie heute, muss sich erst zeigen.

Moni ist da jedenfalls furchtbar weiblich. Sie entscheidet das genauso spontan, wie Lippenstiftträgerinnnen ihre Farbe des Tages. Aus dem Bauch heraus. Einfach so. Ohne jeden Bezug auf Wetter und Wasser. Sie wählt Köder aus, die „hübsch“ sind. Diese fast kindliche Unvoreingenommenheit fehlt uns Männern manchmal.

 

 

Den knallroten Wobbler werde ich nie vergessen. Sie hatte ihn gefunden. Und ich hatte ihr die verrosteten Greifer entfernt und neue Drillinge drangebastelt. Weil sie ihn so „hübsch“ fand. Ein heller Tag, klares Wasser, der Köder musste dran. Verrückt, die Dame. „Bums“, ein 90er Hecht. Ich blieb Schneider. Glück? Sicher. Zudem es der dritte Wurf war. Aber Glück hat nur die Tüchtige. Oft habe ich mir schon vorgenommen, Dinge anders zu machen. So wie Moni. Mehr mit Fluo-Pop-ups zu fischen. Oder mit längeren Vorfächern. Aber bei den Vorsätzen bleibt es meist ebenso wie bei meiner männlichen Logik.

 

Die Farbe BLAU mochte ich nie – wenig Aktion, wie beim Strehlow-Kauli, auch nicht, jedenfalls nicht für Barsch. Moni fing damit den einzigen des Tages.

 

Ich bin der Meinung, dass Erfahrungswerte wichtig sind. Manchmal muss man aber einfach daraus ausbrechen und etwas Verrücktes machen. Dann bekommt man auch seine Überraschungsfänge und kann bei seiner besseren Hälfte mithalten.

 

Eins muss trotzdem noch erwähnen, denn bei allem Respekt vor der weiblichen Leistung, eines mag ich so gar nicht. Wenn die Mädels die Anerkennung der männlichen Kollegen nur erarbeiten können, wenn sie im Bikini auftreten. (Wobei mir männliche Kollegen, die Karpfen in der Badehose stemmen, auch nicht sympathischer sind). Die Topfängerinnen, haben das auch gar nicht nötig, sich der „Sex sells-Schiene“ zu bedienen.

 

In diesem Sinne: Mädels, Hut ab! 😉

 

 

 

 

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