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Foster‘s Derby Trout Killer

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Foster's Trout Killer: Dieser alte Krieger besitzt so einige Kriegsverletzungen, die ihm große Forellen irgendwann vor über 100 Jahren zugefügt haben.

Diesmal möchte ich einen besonders archaischen Kunstköder vorstellen, der in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts in der englischen Grafschaft Derbyshire als regelrechter Forellenschreck bekannt war.

Erfunden und anfänglich gebaut wurde er von John Bullock aus der Crompton Street in Derby, dem „Maker oft the Derby Trout Killer“. Er war ursprünglich Schuhmacher und hatte die Angelgeräteproduktion so um 1870 von Samuel Warren übernommen. Um 1920 taucht dieser damals schon alte Köder noch in den Foster’s Katalogen aus Ashbourne, Derbyshire, auf. Der Firmengründer David Foster schrieb um 1880 in seinem Standardwerk „The Scentific Angler“: „Dieser Köder wurde speziell für schwierige Gewässer entwickelt. Er ist ein großartiger Köder für das wissenschaftliche Angeln, wenn etwa mittags an einem heißen Tag im Juli oder August sich die Fluginsekten zum Schutz vor der Sonne unter den Blättern der Pflanzen zurückziehen und die Fische nicht mehr steigen wollen, dann entfaltet der Trout Killer seine Wirkung, bei Bedingungen, in denen niemand an Spinnfischen oder so etwas denken würde. An manchen Flüssen ist dieser Köder so effektiv, dass der dort als Derby Kill-Devil bekannt ist.“

Leider fehlt die kleine Schwanzflosse: Der Köder besteht aus einer geheimnisvollen braunen Masse, die an Fensterkitt oder Schokolade erinnert.

Der Derby Trout Killer war deutlich leichter als die Devons aus Metall, die im Süden Englands verwendet wurden. Deshalb konnte der Trout Killer auch in flachen Flüssen bei Niedrigwasser erfolgreich gefischt werden. Er besteht aus irgendeiner Masse, die braunem Fensterkitt sehr ähnlich sieht. Die Oberfläche besteht wohl aus einer dünnen Schicht bemalten und dann lackierten Papiers.

Solche Verbundwerkstoffe aus verschiedenen Materialien, die dann mit Leim verbunden wurden, waren seit dem 16. Jahrhundert in England sehr populär. Etwa wurden einige Stuck-Decken in Hampton Court aus einem Gemisch aus Sägemehl, gemahlenen Ziegeln und Leim oder auch aus bemaltem Leder-Mâché hergestellt, einer Masse aus gemahlenem Leder, Ziegelstaub und Tierleim.

Die feinen Drillinge sind an „Gut“ montiert, feinsten Seidenraupen-Därmen. Leider fehlt bei meinem Trout Killer das kleine Schwänzchen, dafür hat man aber einen Einblick und kann das braune, an Schokolade erinnernde Material des Köders bewundern.

Wer weiß mehr? Infos an thomas.kalweit@paulparey.de

Die Haken wurden an Seidenwurmdarm angewickelt. Im Wasser wird es weich und unsichtbar.
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