„Der Fisch, den ich verloren habe, der war noch viiiiiel größer!!!“
Kennt Ihr den Spruch? Er gehört zu den Klassikern der Angler oder? Der verlorene Fisch ist immer der Traumfisch, der Riese, das Monster. Aber kann man allein am Abzug wirklich festmachen, wie groß der Fisch war?
Ich meine, das funktioniert noch nicht einmal ansatzweise! Ich habe schon viele hochrückige, schwere Spiegelkarpfen gefangen, die saustark gekämpft haben. und große schlanke Schuppis, die nach drei Minuten im Kescher lagen.
Er passte ins Konzept „rund ist lahm“: Drillzeit kaum eine Minute
Versteht mich nicht falsch: Es ist schon eine goldene Regel, das schlanke Karpfen in der Regel mehr Dampf haben im Drill. Und genauso trifft es auch oft zu, das hochrückige Spiegler oft schneller aufgeben. Aber das ist eben nur eine Faustregel. Mein Two Tone, aus dem letzten Mätzchen z.B., der hat mich laut Videoaufzeichnung runde zwölf Minuten beschäftigt, was ich für recht lang halte. Dagegen hatte ich schon schlanke Schuppis von über 20 Pfund, die regelrecht mitschwammen und sofort im Netz waren.
Dieser schöne schlanke Schuppi entsprach der Faustregel und war kaum zu bremsen
Wie ist Eure Erfahrung?
Gibts einen Trend? Kann man wirklich sagen, wenn der Drill hart war: „Da ist mir ein Riese verloren gegangen?“ oder ist das Unfug?
Gleiches gilt für den Biss. Ich habe große Karpfen gefangen, die ständig nur den Swinger wippen ließen. Meine klare Diagnose: Brasse! Die Überraschung war dann groß. Umgekehrt haben sogar Alande bei mir kurze Runs verursacht und ich war sicher es muss ein Karpfen gewesen sein.
Und noch eine Frage wäre da: Haben Schuppis wirklich mehr Power als Spiegler?
Eines jedoch dürfte weitgehend unbestritten sein: das unterschiedliche Drillverhalten der Karpfen je nach Gewässertyp. Im stark strömenden Fluss haben die Karpfen definitiv mehr Power als im ruhigen Poldergraben.
Dann lasst mal hören!