Angler, die am oder auf dem idyllischen Gösselsdorfer See ihrem Hobby frönen, können jederzeit mit guten Fischen rechnen: Erholung pur mit besten Fangaussichten. |
Kärntner Knaller: Sie möchten einen Riesenkarpfen fangen? Einen stattlichen Wels überlisten? Kein Problem am Gösselsdorfer See in Kärnten. Auch für den Fang von Hechten, Zandern, Barschen und Weißfischen stehen die Chancen gut.
Von Wolfgang Hauer
Seit vielen Jahren fische ich bereits im 30 Hektar großen Gösselsdorfer See. Spiegel- und Schuppenkarpfen in Gewichten von weit mehr als 20 Pfund, starke Welse, Hechte über 30 Pfund, kapitale Zander, Barsche und Weißfische – alles Flossenträger, die auch von Gastanglern erbeutet werden können. Die Überschaubarkeit des Sees macht´s möglich. So mancher schöne Fang ist übrigens als Trophäe oder Foto an den Wänden diverser Gasthäuser zu bewundern.
Was die Moosrücken betrifft: Fänge mit Gewichten zwischen 20 und 30 Pfund sind keineswegs die Ausnahme. Der größte hier erbeutete Spiegelkarpfen wog sogar annähernd 50 Pfund; der stärkste Schuppenkarpfen brachte exakt 29 Pfund auf die Waage. Auch Graskarpfen leben im Gösselsdorfer See. Und was für welche: Gewichte bis 50 Pfund sind drin! Aufgrund des reichen Futterangebotes lassen sie sich allerdings nicht leicht überlisten. Und selbst wenn einer schließlich gehakt ist, heißt das noch lange nicht, dass er in dem zum Teil äußerst hindernisreichen Gewässer gelandet werden kann. Da an vielen Uferbereichen See- und Teichrosen wachsen, verwende ich für den Fang von Karpfen ausschließlich geflochtene Schnüre mit einer Tragkraft von 20 bis 30 Pfund. Doch vor dem Angel-Erfolg müssen die „Dicklippen“ angefüttert werden – am besten mit Boilies und Frolic.
Wer auf die „echten Brummer“ spekuliert, der sollte vorzugsweise nachts und vom Boot aus angeln. Allerdings besser zu zweit. Warum? Drillen, Taschenlampe halten, Anker lichten, rudern, keschern – mit vier Händen geht´s wirklich leichter und zudem sicherer.
Frühmorgens und abends
Aber auch die Morgen- und Abendstunden sind was Plötzen und wunderschöne Rotfedern mit Spitzengewichten von über zwei Pfund angeht nicht zu verachten. Sie werden gewöhnlich mit der Stippe erbeutet.
Von Mai bis Ende August lassen die dann nachts besonders aktiven Waller den Angler aufhorchen. Auch wenn nicht immer sicher ist ob ein Wels oder Karpfen der Radaubruder ist der markante Geräusche an der Oberfläche produziert: Jedenfalls muß es ein dicker Brocken sein! Am erfolgversprechendsten für die Fischwaid auf Karpfen Wels oder Zander erscheinen mir schwüle bewölkte Nächte. Bei plötzlichen Kälteeinbrüchen dagegen geht nicht mehr viel.
Auch bei der Waller-Angelei empfiehlt es sich mit geflochtener Schnur zu fischen und einen Partner im Boot zu haben der im „Ernstfall“ behilflich ist. Immerhin wog der bisherige Rekordwaller des Gösselsdorfer Sees gut 70 Pfund. Es gehört schon einiges dazu einen solchen Burschen der sich im Wasserpflanzenwald festsetzen kann ins Boot zu bekommen.
Nur stabile Einzelhaken
Bei der Köderwahl sind die unheimlichen Gesellen eher anspruchslos. Ein Tauwurmbündel regt genauso zum Biss an wie ein Köderfisch. Und noch etwas: Angeln Sie nur mit äußerst stabilen speziellen Wels-Einzelhaken. Wäre es nicht ein Jammer würde Ihnen der „Waller Ihres Lebens“ entwischen nur weil der Haken aufbog?
Auch tagsüber lassen sich in diesem Kärntner See Raubfische fangen: Hecht Zander und Barsch stelle ich am liebsten mit Köderfischen – entweder auf Grund oder an der Pose – sowie mit der Spinnangel nach. Wegen des zum Teil dichten Wasserpflanzenbewuchses sollten Sie zur Sicherheit immer ein paar Krautlöffel dabeihaben. Im übrigen beschränkt sich der sommerliche Badebetrieb am See auf wenige Uferbereiche und ein Freibad. Deshalb kann auch zu dieser Jahreszeit geangelt werden.
Petrijünger die gern mit der Fliegenrute fischen können ihrer Passion an einer 20 Kilometer langen Strecke entlang der Vellach nachgehen. Dieser Fluss beherbergt ausgezeichnete Äschen- und Forellenbestände und mäandert durch zum Teil unberührtes Auengebiet. Doch die Fische reagieren wegen des klaren Wassers ausgesprochen scheu weshalb flussaufwärts geangelt werden sollte. Dann lassen sich auch große Exemplare überlisten. Meine fängigsten Imitate sind kleine Entenbürzelfliegen für die Äschen und größere graubraune Rehhaarpinsel für die Forellen.
Infos
Thomas Sdovc, Gasthof Wallerwirt, A-9141 Gösselsdorf, Tel. und Fax ab Deutschland: 0043/4236/2238.
Fischarten im Gösselsdorfer See: Hecht, Zander, Barsch, Wels, Karpfen, Schleie, Brassen, Döbel, Grasfisch, Rotauge, Rotfeder. Saison: April bis Oktober.
Fischarten in der Vellach: Äsche, Bach- und Regenbogenforelle. Hier darf jedoch nur mit der Kunstfliege ohne Widerhaken geangelt werden.
Anreise zum Gösselsdorfer See: Autobahn München-Salzburg-Klagenfurt-Völkermarkt. Über den Draustausee Richtung Eisenkappel nach Gösselsdorf.
Stand 1998
Foto: Verfasser