In alten Vorkriegskatalogen taucht er immer wieder auf, der ominöse „Fliegende Löffel“ nach Baron von der Ropp.
Im Grunde ein ganz normaler Spinner mit fliegendem Blatt, dachte ich jedenfalls. Jahrelang habe ich mich gefragt, was diesen von-der-Ropp-Spinner so besonders macht. Jetzt bin ich in auf „Direktor Trendels Fischereitagebuch“ im „Sportfischer“ von 1929 gestoßen, Direktor F. Trendel berichtet über einen denkwürdigen Angeltag mit dem Berliner Baron von der Ropp auf dem Kölpinsee auf Usedom. Der Baron fing damals auf einen geschleppten Spinner mit ungewöhnlich dickem und schwerem Spinnerblatt – normalerweise sind Spinnerblätter leicht, damit sie gut rotieren – einen 25-Pfund-Hecht, seinerzeit ein absoluter Ausnahmefang. Der Hecht wurde damals bei D.A.M. Ziegenspeck ausgestopft.
„Er hängt im Speisezimmer und der Spinner hängt am Rachen, es ist ein amerikanischer schmaler schwerer Löffel mit etwas kräftiger Mittelinie, um eine Stange rotierend, an welcher der Haken hängt. Ich habe später mit dem Spinner, von mir Roppspinner getauft, noch viele viele Hechte gefangen“. So berichtete Direktor Trendel. Fortan wurde dieser Spinner mit schwerem Blatt von vielen Anglern und Angelgeräteherstellern ebenfalls Ropp-Spinner genannt. Trendel hat in seinem Artikel sogar die Bestellnummern angegeben: Katalog Nr. 1301/65 bei Ziegenspeck, Nr. 1915 bei Hildebrand-Wieland. Mit diesem schweren Spinner konnte man tiefer schleppen und auch weiter werfen. Fast zeitgleich wurde dann auch der „Bar Spoon“, der Bleikopfspinner erfunden…
Wer hat weitere Infos zum Ropp-Spinner? thomas.kalweit@paulparey.de