Die schlanken Bleizocker mit der Aufschrift „FAK Gehrke“ wurden von der Firma „Futterer Ahnen Kehl“ vertrieben, schätzungsweise in den 1960er und 70er Jahren.
Die Firma FAK hatte ihren Sitz in Kehl am Oberrhein, unmittelbar an der französischen Grenze gegenüber von Straßburg. Da ist es nicht verwunderlich, dass sich FAK in den 1960er Jahren auf den Import von französischem Angelgerät spezialisiert hatte. Angelrollen von Luxor und Bretton, Ruten von Pezon & Michel, feinste Stippposen, Catherine-Wechselbleie, X21 Angelfutter und Pain Chaillou-Schwimmbrot gelangten so auf den deutschen Markt.
Im Angebot hatten sie offenbar auch einen Zocker mit der Aufschrift „Gehrke“, was eindeutig für eine deutsche Herkunft spricht. Die filigrane Bauweise mit extrem dünndrähtigen Haken und unterdimensioniertem Wirbel spricht aber eher für Frankreich als Herkunftsland. Vielleicht ein Köder aus dem Elsaß? Napoleon wurde 1814 auf dem Rückzug seines gescheiterten Russlandfeldzuges bis in die Gegend von Straßburg von russischen Kosaken verfolgt, die sich in der Gegend (Hœnheim, Bischheim und Schiltigheim) sogar länger niederließen. Sicher haben die russischen Soldaten mit ihren heimischen Methoden auch im Rhein gefischt. So könnte das anglerische Wissen um den Kosaken oder Zocker damals auch in diese Region, ins Elsaß, gelangt sein.
Beim Firmennamen „Futterer Ahnen“ dachte ich anfänglich, dass es sich möglicherweise um die Nachkommen eines Angelgeschäfts „Futterer“ handeln könnte. In Anzeigen findet sich aber auch die Schreibweise „Futterer + Ahnen“, Ahnen ist also auch ein Nachname.
Wer weiß mehr? Infos an thomas.kalweit@paulparey.de