Die Firma Sol/Thöner in Teschen an der Elbe hatte in den 1930er Jahren auch einen heute sehr begehrten Gliederköder im Programm.
Das hier abgebildete zweiteilige Modell hat eine Blattlänge von ca. 9 cm. Es gab auch eine nur einfach mit einem Scharnier geteilte, kleinere Ausführung. Der Drilling bei diesem Glasaugenköder hat ein offenes Öhr – ein Schenkel ist nicht angelötet – so kann der Haken einfach und ohne Sprengring gewechselt werden. Der Wirbel ist seitlich am vorderen Glied des Köders angebracht, so wirkt es wie die Tauchschaufel eines Wobblers, verleiht dem Köder Aktion und hält ihn auf Tiefe.
Die Bezeichnung „Brigant“ bedeutet übrigens „Straßenräuber“ oder „Plünderer“, vom italienischen Wort „brigante“ für Räuber. Der Begriff war damals noch geläufiger, er kam in vielen Abenteuerromanen vor. Der Ködername versprach also, dass man damit Gewässer regelrecht ausplündern kann.
Wer hat weitere interessante Angelgeräte in seiner Sammlung? Bilder bitte an thomas.kalweit@paulparey.de
Anmerkung vom 14. Juli 2022:
Gerhard Dee hat noch Fotos von einem kleineren, 6,5 cm langen Brigant geschickt.
Anmerkung vom 15. Juli 2022:
Peppi Planzer schickte aus der Schweiz folgende Mail: „Hallo Thomas, hier noch eine andere Ausführung vom Brigant. Zweiteilig in nur 5 cm Länge! Gruß Peppi“