ANZEIGE

Buch-Tipp: „Heiterer Anglerspiegel“

1383


Anglerspiegel
Anglerspiegel
Allein schon die Karikaturen von Norman Thelwell machen den „Anglerspiegel“ lesenswert.

Sind Angler auch Menschen? Dieses Buch gibt eine Antwort auf die seit Jahrhunderten gestellte Frage.

Colin Willock versucht auf 140 Seiten dem Leser die unbekannte Spezies „Angler“ näher zu bringen. Es gelingt ihm – schonungslos! In bissiger Sprache und mit englischem Humor nimmt der Satiriker sämtliche Schwächen unserer Hobby-Kollegen aufs Korn.

Gleich zu Beginn des Buches beleuchtet Willock die Selbsteinschätzung der Angler kritisch: „Sie sehen sich selbst als liebenswerte, erdnah brummende Geschöpfe, begnadet mit dem seltenen Blick für die Lieblichkeit der Spyräe und mit dem noch selteneren Ohr für das ferne Quarren des Haubentauchers. Sie glauben eine besondere Marke gemütvoller Philosophie und Lebenshaltung zu verbreiten, so knusperig und doch wieder so schmiegsam wie das frisch eingerollte Weidenblatt im Frühherbst“. Was auch immer „Spyräe“ bedeuten mag – der Angler ahnt es.

„Schmunzelnde Weisheit leuchtet tief in Eure Seelen“

Ein köstliches Buch für Freunde des englischen Humors und der englischen Art des Fischens. Wie in einer Kuriositäten-Schau wird der Leser an die etwas andere Art der Inselbewohner herangeführt mit Rute und Rolle Fische zu fangen. Wir erfahren etwas darüber wie der Barben-Spezialist Francis Francis täglich mit Tausend Tauwürmern anfütterte – wie man beim Würmer-Graben das tote Meerschweinchen der Kinder findet oder in einem Schafskopf Maden züchtet.

Schonungslose Abrechnung?

An den Angel-Autoren lässt Willock auch kein gutes Haar. Er hält Gericht mit imaginären Schöngeistern der Angel-Literatur – aufgeblasene Formulierungen wie das „hastig-raschelnde Flüstern des Kolbenrohrs“ oder das „quellende Grünen der leise tropfenden Smaragdfinger zarter Trauerweiden“ fallen bei ihm gnadenlos durch. Auch aufgesetzte Floskeln wie „rotgetupfte Grazien“ „flinke Silberpfeile“ oder „gestreifet Strauchritter“ finden bei ihm kein Pardon.

Die Erstausgabe des „Heiteren Anglerspiegels“ erschien 1958 unter dem Titel „Rod Pole or Perch“. Die Neuauflage des satirischen Angel-Klassikers sollte in keinem Buchregal fehlen.

Inhalt

 

Ein paar Worte über Izaak Walton unseren Pionier und Meister

Wo steckt der Haken in Ihnen?

Bestimmungstabelle für die Hauptgruppen der Angler

Die ganz persönliche Rute

Erforderliche Lektüre

Wenn Sie Knoten knoten

Irrungen und Wirrungen

Die liebenswerte Kunst Köder zu beschaffen

Wie man mit Aalen fertig wird

Notturno

Zur Frage des Wahrheitsgehalts

Ein Anglertag wie alle anderen

Taktische Feinheiten des Kreideflusses

Angler und Laien

Verzeichnis einiger Fachausdrücke

Info: „Heiterer Anglerspiegel“ von Colin Willock. Neuausgabe 140 Seiten mit vielen gezeichneten Karikaturen von Norman Thelwell gebunden Fadenheftung. Verlag „fischueberalles.ch“. ISBN 3-905678-02-0. Preis 19 Euro.

Verlagsanschrift: „fischueberalles.ch“, Andreas Mächler, Supperstraße 41, CH-4125 Riehen, Schweiz, E-Mail: info@fischueberalles.ch. Der Verlag bietet unter anderem Faksimile-Nachdrucke von historischen Angelbüchern an. Weitere Informationen über das gesamte Programm des „Spezialverlags für Fisch und Fischerei“ finden Sie auf www.fischueberalles.ch.

-tk-

ANZEIGE
Abo Fisch&Fang