Noch heute ist er bei vielen Forellenanglern sehr beliebt: der legendäre Brauen-Spinner.
Der Entwickler Jean Brauen war seinerzeit ein berühmter Fliegenfischer und Castingsportler, er führte zusammen mit seinem Bruder ein Angelgeschäft in Zürich. Werner Stucki aus Thun mit seiner Werkstatt für Fischereigerät sicherte sich in den 1950er Jahren die Rechte für diesen populären Spinnköder. Der Spinner rotiert durch seine geniale Blattform schon beim geringsten Zug, durch das schwere Achsgewicht lässt sich der Köder auch in tiefen Gumpen präsentieren – und dort stehen eben die großen Forellen. Er wird noch heute von der Firma Stucki gebaut und angeboten.
Frühe Modelle dieses Spinners sind noch mit „JEAN BRAUEN“ (versetzt zweizeilig, Großbuchstaben in Kursivschrift) gemarkt und gesuchte Sammlerstücke. Sie haben einen ganz typischen Körper aus drei zusammengesetzten Bleikugeln, oder einer bemalten Bleiolive oder einem Metallröhrchen mit Gummischlauch. Die späteren Köder ab ca. 1954 bis heute tragen dann die bekannte Stucki-Punze.
Besonders selten: Punze „HARAKIRI“
Es existieren aber auch ganz seltene Brauen-Spinner mit der seltsamen Punze „HARAKIRI“ in Großbuchstaben im Oval mit Größenangabe (z.B. “GR.1”). Spinner in identischer Bauweise (dunkel brüniertes Blatt, goldene Streifen und rote Punkte) sind in einer Fischwaid-Werbung der Firmen Stork und Balzer aus dem Jahr 1955 abgebildet, die seit dieser Zeit ebenfalls Brauen-Spinner im Angebot hatten. Balzer hat lange Jahre Schweizer Kunstköder nach Deutschland importiert. Etwa im 1981er Katalog findet sich eine ganze Seite mit Perlmuttködern und EGB-Blinkern aus der Schweiz. „Der brünierte Harakiri schaut genauso aus wie die Abbildung aus dem Fischwaid-Inserat, welches mir Jürgen Keller geschickt hat. Bei ABU wäre es der Farbcode Z. So gefärbt ist der Brauen-Spinner mir nur einmal begegnet“, berichtet uns Markus Schober aus der Schweiz, der seit Jahrzehnten Kunstköder sammelt.
Infos und Bilder zu Brauen-Spinnern bitte an thomas.kalweit@paulparey.de