Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) hat vor dem Oberverwaltungsgericht Münster Klage gegen das Land Nordrhein-Westfalen eingereicht, um die zu hohe Belastung des Wassers mit giftigem Quecksilber deutlich zu reduzieren.
Deutschland und die Bundesländer sind durch das geltende europäische Wasserrecht verpflichtet, die Quecksilberbelastung massiv zu reduzieren. Im bevölkerungsreichsten Bundesland wird der gesetzliche Grenzwert für gesundheitsschädliches Quecksilber in im Wasser lebenden Organismen wie Fischen flächendeckend überschritten – bei Bad Honnef am Rhein sogar um das 11-fache, warnt die DUH in ihrer Pressemitteilung. Die Landesregierung hat trotzdem keine konkreten Maßnahmen zur Reduzierung der Quecksilberemissionen im entsprechenden Maßnahmenprogramm vorgesehen.
Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer der DUH: “In Nordrhein-Westfalen erleben wir eine besonders umfangreiche Freisetzung von gesundheitsschädlichem Quecksilber aus Kohlekraftwerken. Dabei kann die Abgasreinigung deutlich verbessert werden. Durch die Wiederinbetriebnahme und den Weiterbetrieb alter Kohlekraftwerke in Deutschland als Ersatz von Erdgasverstromung, verschärft sich die Situation.“
Die größten Emittenten des Schadstoffs Quecksilber in Nordrhein-Westfalen sind laut DUH Kohlekraftwerke. Über die Luft gelangen die Emissionen dieser Anlagen in Seen und Flüsse. Für Tiere und Menschen ist Quecksilber giftig. Es kann vom Organismus schlecht ausgeschieden werden und reichert sich deshalb im Körper an. Zu viel Quecksilber, das etwa durch Fischverzehr aufgenommen wird, kann zu Schäden führen.
Cornelia Nicklas, DUH-Leiterin Recht: “Quecksilber ist ein hochgiftiger Stoff, der über Nahrung wie Fische in den menschlichen Organismus gelangen kann. Dennoch werden seit Jahren gefährlich hohe Quecksilberbelastungen gemessen – wirksame Maßnahmen, die die Belastung deutlich reduzieren würden, sind nicht in Sicht. Deshalb klagen wir gegen die Landesregierung. Sie muss für Sauberes Wasser sorgen und die Kraftwerksbetreiber endlich dazu verpflichten, technisch verfügbare Filtersysteme zu nutzen, um die Emissionen drastisch zu mindern.”
-Pressemitteilung DUH-