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Wer schreibt, der bleibt

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Die Schleie - ein dankbarer Friedfisch! Bernd Tallers erster Artikel in der FISCH & FANG aus dem Juli 1975 - der Beginn einer lebenslangen Leidenschaft fürs Schreiben.

Als Kind hat man ja so manchen Traum. Ich wollte Schriftsteller werden, am besten ein ganz berühmter. Dazu hat es leider nicht gereicht.

Aber an meinen ersten Artikel denke ich noch oft zurück. Mit Beginn meiner Angelleidenschaft las ich, was mir in die Finger kam. Da ich von den Schleien besonders angetan war, besorgte ich mir alles an Literatur in diesem Bereich. Theoretisch war ich nun bestens vorbereitet und bald stellten sich erste Erfolge ein. Und dann kam der 24. September 1974. Ein Samstag, an dem ich schon früh am Wasser war. Gegen 9 Uhr bewegte sich meine Pose. Aber am Haken hing nicht wie vermutet ein Karpfen sondern eine Schleie. Mit 2,27 kg wurde sie zur zweitgrößten der damaligen FISCH & FANG-Bestenliste.

Dies war für mich das Signal zu schreiben. Der Text umfasste 2,5 Seiten und zusammen mit drei Fotos ging die Post zur FISCH & FANG-Redaktion nach Hamburg. Würde der Chefredakteur Georg Peinemann Gefallen daran finden? Ich wusste, sollte ein dicker Umschlag zurückkommen, wäre meine Arbeit umsonst gewesen. Aber es kam nur ein dünner Brief. Und darin stand, dass mein Text sehr überzeugend sei. Im Juliheft 1975 wurde er dann abgedruckt. Auf einer ganzen Seite, mit Foto. Ich konnte gar nicht mehr aufhören zu jubeln. Einige Zeit später kam noch einmal ein Brief des Verlages Paul Parey. Darin enthalten war ein Scheck. Für mich als Schüler mit 5 DM Taschengeld im Monat war das Honorar ein kleines Vermögen. Das Geld wanderte aufs Sparbuch. Aber was viel wichtiger war – die Lust am Schreiben hatte mich vollständig ergriffen. Und dabei ist es bis heute geblieben…

Bernd Taller

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