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Behinderten-Angelplätze am Nord-Ostsee-Kanal

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Bild: LSFV Schleswig Holstein/Michael Kuhr
Lars Wernicke aus Kaltenkirchen hat für den LSFV Schleswig-Holstein den Praxistest am neuen behindertengerechten Angelplatz in Kudensee am Nord-Ostsee-Kanal vorgenommen. Bild: LSFV Schleswig Holstein/Michael Kuhr

Der Landessportfischerverband (LSFV) Schleswig-Holstein hat kürzlich die ersten drei behindertengerecht gestalteten Angelplätze ihrer Bestimmung übergeben.

Bild: LSFV Schleswig Holstein/Michael Kuhr

Dafür sind aus der Fischereiabgabe des Landes Schleswig-Holstein rund 110.000 Euro ausgegeben worden. Wie LSFV-Präsident Peter Heldt in Kudensee (Kreis Dithmarschen) am Nord-Ostsee-Kanal sagte, sollen dort weitere Angelplätze für Rollstuhlfahrer und später möglichst auch noch am Elbe-Lübeck-Kanal entstehen. Er freute sich mit den Partnern von der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung und den Mitgliedern der Hegegemeinschaft „Gewässersystem Nord-Ostsee-Kanal“, dass nunmehr diese zukunftsweisenden Einrichtungen ihrer Bestimmung übergeben werden konnten.

„Es hat einige Jahre an Vorbereitung und Planung bis zu den fertigen Angelplätzen für behinderte Angler gekostet“, blickte Heldt zurück. In einer Bauzeit von nur vier Monaten seien zwei Angelplätze im westlichen Sektor des Nord-Ostsee-Kanals und einer am Gieselaukanal gebaut worden. Stabile Plankenkonstruktionen wurden auf ein massives Stahlgerüst in die Böschungen eingebaut. Davor entstanden funktionelle und auf die Bedürfnisse behinderter Angler zugeschnittene Parkplätze.

Rund 110.000 Euro kosteten Planung und Bau der drei bequem mit dem Auto erreichbaren und angeltechnisch gut positionierten Angelplätze. Sie sind am Nord-Ostsee-Kanal bei Kudensee und an der Einmündung des Gieselaukanals bei Oldenbüttel sowie hinter der Schleuse am Gieselaukanal entstanden. Die gesamten Kosten wurden vollständig aus der Fischereiabgabe des Landes Schleswig-Holstein gezahlt. Die Fischereiabgabe wird von den etwa 74.000 Anglern und fast 1.000 Haupt- und Nebenerwerbsfischern aufgebracht.

Weitere Angelplätze geplant

Bild: LSFV Schleswig Holstein/Michael Kuhr

In den nächsten Monaten sollen noch drei weitere Angelplätze für Behinderte am Nord-Ostsee-Kanal in Richtung Kiel entstehen, kündigte Peter Heldt an. Auch für den LSFV Schleswig-Holstein ergebe sich zwangsläufig die Notwendigkeit zur Errichtung von Angelplätzen für Angler mit Handicap, da der Anteil Behinderter an der Bevölkerung kontinuierlich steigt. Das Landesamt für soziale Dienste betreut allein in unserem Bundesland bereits etwa 430.000 Anspruchsberechtigte – etwa 15 Prozent der Bevölkerung im Land zwischen den Meeren.

Wenn der LSFV etwa 6.000 Erlaubnisscheine pro Jahr allein für dieses interessante Angelgewässer ausgibt, dürften auch fast 1.000 körperlich eingeschränkt agierende Menschen betroffen sein. Deshalb bedankte sich LSFV-Präsident Peter Heldt ausdrücklich beim Wasser- und Schifffahrtsamt Brunsbüttel, das bereits seit Jahrzehnten Anglern mit Behinderung auf Antrag das Befahren der Kanalseitenwege in ihrem Bereich erlaubt.

Heldt: „Die zuständigen Behörden haben auch bei der Umsetzung dieses Vorhabens sehr zielführend mitgearbeitet.“ Er sei zuversichtlich, dass bei den drei neu geplanten Plätzen im östlichen Kanalbereich das Wasser- und Schifffahrtsamt Kiel in gleicher Weise mitarbeiten würde. Wenn 2012 Jahr der Nord-Ostsee-Kanal flächendeckend behindertenfreundlich ausgerüstet sein kann, will sich der LSFV 2013 dem Elbe-Lübeck-Kanal widmen, kündigte Peter Heldt an.

Für den LSFV Schleswig-Holstein nahm der Rollstuhl fahrende Angler Lars Wernicke aus Kaltenkirchen den speziell auf die Bedürfnisse behinderter Angler ausgerichteten Angelplatz in Kudensee unter die Lupe: „Ich bin begeistert. Der Platz verdient die Note sehr gut.“ Durch die neuen Angelplätze könnten die Rollstuhlfahrer ganz entspannt ihrem Hobby nachgehen. Lars Wernicke empfiehlt allerdings Kescher mit langen Stielen an den neuen, barrierefreien Angelplätzen.

-pm-

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