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Artenschutz auf amerikanisch

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Kalifornische Biologen wollen die seltenste Forellen-Art der USA retten – mit Gift!

Nur noch etwa 500 Exemplare der „Paiute-Cutthroat-Forelle“ (Oncorhynchus clarki seleniris) leben in einem abgelegenen, kleinen Bach in der Sierra Nevada. Leider haben sich im „Silver King Creek“ in den letzten Jahren aber auch andere Forellen-Arten eingefunden. Die dort nicht heimischen Salmoniden machen der Paiute-Forelle durch ihre Konkurrenz das Leben schwer.

Radikal-Kur mit Gift

Jetzt will der „U.S. Forest Service“ den Eindringlingen mit einer speziellen Chemikalie (Rotenon) zu Leibe rücken.

Zuvor wollen die Verantwortlichen möglichst viele der seltenen Paiute-Forellen fangen und in Gefangenschaft nachzüchten. Nachdem der Creek durch das Gift dann fischleer geworden ist, soll mit den Nachzuchten ein Neubesatz erfolgen.

Die Vergiftung des Fisch-Bestandes wird unter Fachleuten kontrovers diskutiert, weil neben den Fremdlingen durch das Rotenon auch die in dem Bach verbliebenen Paiute-Forellen getötet werden.

Gletscher-Gefängnis

Seit den 70-er Jahren steht die seltene Paiute-Forelle in der USA auf der Roten Listen. Sie kam ursprünglich nur in dem einen Creek in der Carson-Iceberg-Region in der Sierra Nevada vor. Dort entwickelte sie sich, abgetrennt durch Gletscher der letzten Eiszeit vor 5.000 Jahren, zu einer eigenen Art.

Vor hundert Jahren erfolgten auch Besatzversuche in anderen Bächen der Sierra Nevada. Die Fachleute hoffen jetzt vielleicht auch dort noch einzelne Exemplare für ihr Zucht-Programm zu finden. Eine leuchtend rot-orange Zeichnung unter den Kiemendeckeln macht diese Salmoniden-Art unverwechselbar und leicht zu bestimmen.

-tk-

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