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App zur Bestimmung von Tang & Co.

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Bei Ebbe entdeckt: Fingertang (Laminaria digitata), eine Braunalge vor Helgoland. Bild: Andreas Wagner/ Alfred-Wegener-Institut

Was wächst in der Nordsee? Das Alfred-Wegener-Institut (AWI) stellt die erste App zur Bestimmung von Großalgen der deutschen Nordsee vor.

Eine neue App erfasst, bebildert und beschreibt ab heute alle Großalgen, die im westlichen und östlichen Wattenmeer sowie um die Insel Helgoland wachsen. An den Start geht SeaKey als Bestimmungsschlüssel jetzt mit 68 Braunalgen; die Gruppen der Grün- und Rotalgen werden folgen. Die App, die von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern unter Leitung des Alfred-Wegener-Instituts entwickelt wurde, bietet Fachleuten aus Wissenschaft und Behörden, Studierenden sowie interessierten Laien mithilfe eines neu entwickelten Matrix-Konzeptes eine übersichtliche Möglichkeit, um Algen zu bestimmen.

Lebensraum für viele Meerestiere

An ihren Standorten bilden Großalgen die Basis der küstennahen Nahrungsnetze und bieten ein Habitat für viele marine Tiere. Diese auch Makroalgen genannte, pflanzenähnliche Gruppe, kann unter Wasser drei-dimensionale Wälder ausbilden, die tropischen Regenwäldern in ihrer Komplexität ähneln. Es sind über 10.000 Makroalgenarten bekannt, die die Felsküsten aller Meere besiedeln, von den Tropen bis in die Polargebiete. Außerdem binden sie durch ihre hohe Produktivität Kohlendioxid (CO2) und entziehen damit dieses Treibhausgas der Atmosphäre. Ihre funktionelle Vielfalt macht marine Makroalgen zu wichtigen so genannten „Zeigerarten“. Anhand ihres Vorkommens erfassen die zuständigen Landesbehörden regelmäßig im Rahmen europäischer Richtlinien (WRRL, MSRL, FFH) den ökologischen Zustand von Küstengewässern.

Für Deutschland fehlte bisher eine einheitliche, zusammengeführte und aktuelle Darstellung, die die vielen vorhandenen internationalen Bestimmungsschlüssel für Algen mit regionalem Fokus überschaubar komprimiert. Diese Lücke schließt jetzt SeaKey: Die App ist ein Algenschlüssel, der die taxonomische Bestimmung von Makroalgen für Deutschland auf den neuesten Stand bringt und die Informationen vereinheitlicht, die bisher in unterschiedlichen Quellen zu finden waren.

Was wächst im Felswatt vor Helgoland Felswatt vor Helgoland? Eine neue App hilft bei der Algenbestimmung. Foto: Uwe Nettelmann/AWI

Es gibt nur wenige Algen-Experten

Die browserbasierte App liefert einen wichtigen Beitrag, um interessierten Menschen den Zugang zur Welt der Algen zu erleichtern und gerade auch hinsichtlich des Erhalts der marinen Biodiversität, die notwendige Expertise aufrechtzuerhalten. Derzeit gibt es in Deutschland nur wenige Fachleute, die über die gut erkennbaren etwa 20 häufigsten und größten Arten hinaus noch weitere Arten bestimmen können. Allein an dem Biodiversitäts-Hotspot der deutschen Nordsee, der Insel Helgoland, leben aber über 300 Makroalgen-Arten, die sich in Braun-, Rot- und Grünalgen aufgliedern. Um eine breite Nutzung auch außerhalb Deutschlands zu fördern, sind die Informationen in englischer Sprache verfasst.

Der Schlüssel steht in drei Varianten zur Verfügung:

  • Digitaler Schlüssel auf seaweeds.awi.de/
  • SeaKey-App im Appstore
  • PDF-Dokument für den kompletten Überblick und zum Ausdrucken für den webunabhängigen Gebrauch per Download auf seaweeds.awi.de/

-Pressemitteilung AWI/idw-

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