Spinner mit herzförmigem Blatt wurden ab dem Ende des 19. Jahrhunderts von vielen amerikanischen Herstellern produziert, so etwa auch von Pflueger, der viel nach Deutschland exportierte.
Zumeist waren diese amerikanischen Köder aber mit der Herstellerpunze gemarkt. In vielen deutschen Katalogen um kurz nach 1900 tauchen deshalb solche Spinner als „Amerikanischer Löffelspinner“ auf, denn in den USA wurden sie erfunden.
Trotz intensiver Recherche konnte ich aber noch kein originär amerikanisches Exemplar finden, bei dem auch die Spinnerachse, wie bei meinem Köder, mit Haaren oder Wolle umwickelt wurde. Ganz anders sieht es aber bei englischen Herstellern aus. Allcock hatte um 1870 Spinner, sog. „American Spoons“ im Angebot, die mit Wolle umwickelte Achsen besaßen. Es ist also davon auszugehen, dass diese Köder in deutschen Katalogen von Allcock zugeliefert wurden. Nur selten sind diese Köder heute noch mit Wolle erhalten.
Ursprünglich war bei meinem Köder die Wolle sicher einmal rot gewesen. Mit den Jahren im Wasser ist die Farbe wohl ausgewaschen und danach durch Sonne in einer Sammlervitrine noch weiter ausgeblichen. Der Köder ist mit 13,5 cm Gesamtlänge (Blatt ca. 6,5 cm) ungewöhnlich groß. Im DAM-Katalog von 1903 wird nur die Länge des Löffelblattes angegeben, es reicht von 4,5 bis 7 cm.
Infos, Fragen und Anregungen bitte an thomas.kalweit@paulparey.de