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Alte Verpackungen aus Köln

1885
Haken- und Vorfachtütchen aus Köln. Im Zimmermann-Tütchen waren Ersatzmuttern für ein ganz frühes Modell der Quick Standard. Im Blumentritt-Tütchen sind kurzschenklige Karpfenhaken an Mono.

Wie viele wissen, sammle ich vor allem altes Angelgerät aus dem Rheinland, schwerpunktmäßig aus der Region Köln-Bonn-Aachen.

Bei der Durchsicht von alten Gerätekisten tauchen auch immer wieder uralte Verpackungen auf, manchmal auch Hakenbriefchen und Hakentütchen, die mit Firmennamen beschriftet sind. In früheren Zeiten kauften die Angelgeräte-Einzelhändler lose Angelhaken in großen Verpackungseinheiten, oft als Kiloware. Im Laden wurden die Haken dann einzeln abgezählt in solchen Tütchen verkauft.

Köln ist ein Schwerpunkt meines Sammelgebietes, mit Schrader, Zimmermann, Blumentritt und van den Valentyn gab es dort alteingesessene und in ganz Deutschland berühmte Angelgeräte-Fachhändler, ungewöhnlich viele für nur eine Stadt. Offenbar wurde dort viel im Rhein geangelt. Aber auch Gerät für die Fliegenfischerei in Eifel und Bergischem Land war damals wie heute ein wichtiger Markt.

Vielleicht sammelt Ihr auch Angelgeräte aus Eurer Heimat und habt ebenfalls eine Tütchensammlung Eures Heimatortes!? Schickt mir doch einmal Fotos an thomas.kalweit@paulparey.de. Natürlich bin ich auch immer an Material aus dem Raum Köln/Bonn interessiert!

Hakenpäckchen von Schrader mit einem (1!) Mono-Vorfach aus der frühen Nachkriegszeit. Das Monofil ist mehrfarbig und schon fertig mit olivenförmigen Schrotbleien beschwert. Der kleine Öhrhaken wurde wahrscheinlich zwischendurch von der Verkäuferin im Laden angebunden. Schrader hatte seinen Laden im Dom-Hotel, eine sehr luxuriöse Adresse direkt neben dem Dom, dem Früh-Brauhaus und dem Heinzelmännchen-Brunnen.
Diese Fliegenvorfächer hat Schrader bestimmt ursprünglich aus England importiert. Das "Invisible" (engl. für unsichtbar) wurde per Hand mit roter Tinte hinzugefügt. Im Laden von Schrader stand damals über Jahre ein "Faktotum" an der Theke, eine ältere Dame, wahrscheinlich ist es ihre Handschrift. Das "Made in England" wurde ebenfalls per Hand durchgestrichen, es gab Zeiten in der deutschen Geschichte, wo dieses Gütesiegel nicht verkaufsfördernd war...
Besonders seltenes Hakentütchen von Fritz van den Valentyn, ursprünglich einmal gefüllt mit "Aalhaken".

Anmerkung vom 27. Mai 2021:

Markus Schober schrieb per Mail aus der Schweiz: „Hier einige Tütchen aus Thun. Aus dem Geschäft von Ernst Balthasar, wurde dann SB für Stucki-Balthasar, nachher (ca. 1954) Stucki Thun.“

Stucki Thun
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